LBBW Research stellt neuen Index vor: Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Bonität von Staatenaus? Diese Frage beantwortet ein neuer Index der LBBW. Die „LBBW Klimarisiko-Ampel“ wirft ein neues Licht auf die Bewertung von Staatsanleihen.
Noch erscheint vielen Investoren der Einfluss der Erderwärmung vernachlässigbar. Tatsächlich aber machen sich einige Belastungen des Klimawandels bereits heute deutlich bemerkbar. „Deutschland ist beispielsweise eines der Länder, dessen Wirtschaft und Gesellschaft am stärksten von Wetterextremen betroffen sind. Der hohe Industrialisierungsgrad erschwert zudem die rasche CO2-Reduktion“, sagt LBBW-Analystin Katja Müller, die den Index „LBBW Klimarisiko-Ampel“ gemeinsam mit ihrem Kollegen Ralf Szymczak entwickelt hat. „Der neue Index wird jährlich aktualisiert und erlaubt so einen wahrhaft ‚alternativen Blick‘ auf die teils Jahrzehnte laufenden Staatsanleihen“, erläutert Analyst Szymczak.
Deutschland im Mittelfeld, Australien mit Roter Laterne
Die beiden Analysten berechnen den Index für 18 Länder. Deutschland und seine Bundesanleihen nehmen dabei insgesamt einen guten Mittelfeldplatz ein, obwohl das Land besonders bei den Unterkategorien der physischen Risiken unterdurchschnittlich abschneidet. Der Index sieht derzeit für die nordischen Länder die geringsten Risiken. Unter den untersuchten Staaten schneiden Australien, die USA und Russland am schlechtesten ab.
Die LBBW Klimarisiko-Ampel setzt sich aus 9 Teilaspekten zusammen. Neben inhaltlichen Aspekten wurde bei deren Auswahl auf möglichst hohe Qualität und Aktualität der Daten geachtet. Eine starke Vereinfachung soll eine möglichst gute Nachvollziehbarkeit gewährleisten. Die Skala der Klimarisiko-Ampel reicht von 0 (= hohe Risiken) bis 100 (= geringe Risiken).