25.09.2024

CSPP-Portfolio der EZB an Unternehmensanleihen

Ersteinschätzung

Das CSPP-Portfolio der EZB an Unternehmensanleihen ist im September unter die Marke von 300 Mrd. Euro gesunken.

Die EZB hatte ihr seit 2016 aufgebautes CSPP-Portfolio (Corporate Sector Purchase Programme) in der Corona-Krise stark erweitert und in der Spitze ein CSPP-Volumen von 345 Mrd. Euro erreicht (im November 2022).

Durch die Fälligkeiten von 10 Anleihen verringerte sich der von der EZB per 20.09.2024 gemeldete Bestand nun auf 298,49 Mrd. Euro.

Unsere Ersteinschätzung zum CSPP-Portfolio der EZB

Durch die großvolumigen Käufe von EUR-Unternehmensanleihen mit Investmentgrade-Ratings sollte sowohl der Primärmarkt (Neuemissionen von Unternehmensanleihen) als auch der Sekundärmarkt (Handel von ausstehenden Corporate Bonds) gestützt werden, um auch in schwierigeren Marktphasen eine weiterhin funktionierende Unternehmensfinanzierung am Anleihemarkt zu gewährleisten.

Seit Juli 2023 nimmt die EZB keine Netto-Zukäufe mehr vor, so dass sich der Bestand durch die Fälligkeiten der Anleihen sukzessive verringert. Aktuell befinden sich noch fast 1.800 verschiedene Unternehmensanleihen im CSPP-Portfolio.

Mit den steigenden Bondfälligkeiten in den nächsten Jahren wird auch das Tempo des EZB-Abbaus zunehmen. Während in den vergangenen zwölf Monaten ein Volumen von rund 30 Mrd. Euro zur Rückzahlung anstand, liegt die EZB-Prognose für die Fälligkeiten der kommenden zwölf Monate bei rund 40 Mrd. Euro.

Der kontinuierliche, aber langsame Rückzug der EZB ist für den Unternehmensanleihen-Markt unseres Erachtens gut verkraftbar. Die starke Nachfrage von Investoren nach Corporate Bonds ermöglichte in diesem Jahr bereits ein sehr hohes Volumen an Neuemissionen von EUR-Unternehmensanleihen (im Investmentgrade über 260 Mrd. Euro), was den Wegfall der EZB als Großinvestor mehr als wettmachen konnte.