End­lich: ESG für den Mit­tel­stand

Das Bei­spiel Knet­ten­brech + Gur­du­lic zeigt: Auch Mit­tel­ständ­ler kön­nen sich an Kre­di­te nach ESG-​Kriterien wagen. Die LBBW macht es mög­lich.

Ein fahrender Dreiachser
Ein fahrender Dreiachser

Nach­hal­tig­keit ist das Thema un­se­rer Zeit. Und auch wenn es heute noch eher wie eine Uto­pie klingt, sol­len in Zu­kunft keine Ab­fäl­le mehr ent­ste­hen und Res­sour­cen mehr­mals wie­der­ver­wen­det wer­den – das Ziel: Schaf­fung einer Kreis­lauf­wirt­schaft. Ex­per­te auf dem Ge­biet ist seit vie­len Jah­ren das Un­ter­neh­men Knet­ten­brech + Gur­du­lic. „Uns geht es immer darum, Res­sour­cen zu scho­nen und wert­vol­le Stof­fe in den Wirt­schafts­kreis­lauf zu­rück­zu­füh­ren“, so Ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Schol­tes. Ge­ra­de weil nach­hal­ti­ges Han­deln beim Spe­zia­lis­ten für Re­cy­cling und Ent­sor­gung selbst­ver­ständ­lich ist, hatte CFO Schol­tes bis­lang nicht den Be­darf ge­se­hen, dar­über ex­pli­zit nach außen zu be­rich­ten.

Im Rah­men des stra­te­gi­schen Dia­logs mit der Haus­bank des Un­ter­neh­mens, kon­kre­ter ge­sagt, im Aus­tausch mit dem LBBW-​Berater Lars Han­ke­le sowie den Nach­hal­tig­keits­ex­per­ten der LBBW, wur­den die ak­tu­el­len Her­aus­for­de­run­gen beim Thema Nach­hal­tig­keit und ins­be­son­de­re das Thema ESG-​Rating dis­ku­tiert. Beim Kür­zel ESG steht E für En­vi­ron­ment (also Um­welt), S für So­cial und G für Go­ver­nan­ce – damit ist eine ethisch ver­ant­wor­tungs­vol­le Un­ter­neh­mens­füh­rung ge­meint. Knet­ten­brech + Gurdulic-​Geschäftsführer Schol­tes be­rich­tet: „Un­se­re Ge­schäfts­part­ner fra­gen zu­neh­mend nach einem sol­chen Ra­ting.“ Damit war der Start­schuss für das nächs­te ge­mein­sa­me Pro­jekt ge­fal­len, denn ESG-​LBBW-Experte Mar­tin Dresp er­läu­tert: „Das ESG-​Rating kann auch mit der Fi­nan­zie­rung ver­knüpft wer­den.“ Ein Wort­wech­sel mit Fol­gen: Heute ver­fügt Knet­ten­brech + Gur­du­lic so­wohl über ein ESG-​Rating als auch über einen ESG-​linked Loan – also einen Kre­dit, des­sen Kon­di­tio­nen an der Ent­wick­lung eines nach­hal­ti­gen Ra­tings ge­kop­pelt sind.

Bauschutt sorgt für die meisten Abfälle

Abfallaufkommen (Brutto) in Deutschland in 2021

Quelle: Statistisches Bundesamt, Stand 08/2023

LBBW er­mög­licht ESG-​Kredite für Mit­tel­ständ­ler

„Knet­ten­brech + Gur­du­lic und LBBW zei­gen, dass sol­che bi­la­te­ra­len Kre­di­te auch für Mit­tel­ständ­ler mög­lich sind“, freut sich Un­ter­neh­mens­kun­den­be­ra­ter Han­ke­le. Damit sind beide Trend­set­ter. Die LBBW-​Experten gehen davon aus, dass schon in we­ni­gen Jah­ren Ban­ken bei allen Fi­nan­zie­rungs­ge­sprä­chen dar­auf ach­ten, wie nach­hal­tig und damit zu­kunfts­fä­hig ihre Kun­den agie­ren. Dafür sor­gen unter an­de­rem auch Vor­ga­ben der Eu­ro­päi­schen Union. Wer­den ESG-​Kriterien igno­riert, könn­te das per­spek­ti­visch auch ne­ga­ti­ve Fol­gen für die Fi­nan­zie­rung haben.

Um den ei­ge­nen Wil­len, die Ver­bes­se­rung der Nach­hal­tig­keits­per­for­mance zu un­ter­mau­ern, kön­nen Nach­hal­tig­keits­zie­le auch mit der Fi­nan­zie­rung ver­knüpft wer­den. Das ESG-​Rating bie­tet dabei eine trans­pa­ren­te, nach­voll­zieh­ba­re und in punc­to Do­ku­men­ta­ti­on schlan­ke Va­ri­an­te auch für klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men. Es kom­pri­miert den ak­tu­el­len Sta­tus in einer Zahl. Ein Jahr spä­ter wird das Un­ter­neh­men wie­der auf den ESG-​Prüfstand ge­stellt. Sinkt die Zahl, wird der Kre­dit teu­rer. Steigt die Zahl, d. h. ver­bes­sert sich die Ra­ting­no­te, sinkt der Zins­satz. Die Ent­wick­lung des ESG-​Ratings wird somit aktiv nach­ge­hal­ten und mit der Fi­nan­zie­rung ein An­reiz ge­setzt, öko­lo­gi­sche, so­zia­le und Governance-​Aspekte wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.

Knet­ten­brech + Gur­du­lic und LBBW zei­gen, dass ESG-​Kredite auch für Mit­tel­ständ­ler mög­lich sind.

Lars Han­ke­le, Un­ter­neh­mens­kun­den­be­ra­ter der LBBW
Fünf Menschen vor einem Schutthaufen

„Na­tür­lich wol­len wir immer die best­mög­li­chen Kon­di­tio­nen“, schmun­zelt Knet­ten­brech + Gurdulic-​Geschäftsführer Bert­ram Schol­tes. „Aber noch wich­ti­ger ist das Ra­ting selbst – so kön­nen wir er­ken­nen, wie gut wir ei­gent­lich sind.“ Gut drei Wo­chen lang waren Knet­ten­brech + Gurdulic-​Mitarbeiterinnen und -​Mitarbeiter aus ver­schie­de­nen Ab­tei­lun­gen neben ihren ei­gent­li­chen Auf­ga­ben damit be­schäf­tigt, die an­ge­frag­ten In­for­ma­tio­nen zu­sam­men­zu­tra­gen. „Bron­ze“ gab es im ers­ten An­lauf. Damit zählt Knet­ten­brech + Gur­du­lic zu der vor­de­ren Hälf­te aller Un­ter­neh­men, denen die fran­zö­si­sche Agen­tur Eco­va­dis ein Ra­ting ver­lieh. Zu­frie­den ist Ge­schäfts­füh­rer Schol­tes noch nicht: „Auch wenn wir bes­ser als der Durch­schnitt sind: Bron­ze liegt unter mei­nen An­sprü­chen.“

Die gute Nach­richt für ihn: Das Ra­ting lie­fert auch Hin­wei­se, wie es noch bes­ser geht. So ach­tet Knet­ten­brech + Gur­du­lic jetzt noch mehr dar­auf, wie stark sich auch die Lie­fe­ran­ten an ESG-​Werten ori­en­tie­ren. Knet­ten­brech +Gur­du­lic nimmt die Tipps als Ar­beits­auf­trag: Beim nächs­ten Ra­ting soll es „Sil­ber“ wer­den.

412 Mio.

Tonnen Abfälle fallen jährlich in Deutschland an

ESG-​Kredit: „Ein ganz schlan­kes Pro­dukt“

Dank des Ra­tings war das Ab­schlie­ßen des ESG-​Kredits eine reine Form­sa­che. „Ein ganz schlan­kes Pro­dukt, ohne gro­ßen Do­ku­men­ta­ti­ons­auf­wand“, be­grüßt Knet­ten­brech + Gurdulic-​Geschäftsführer Schol­tes die LBBW-​Innovation. An Mög­lich­kei­ten, wie er das Geld ein­set­zen kann, man­gelt es nicht. In­ner­halb von zwei Jahr­zehn­ten ist Knet­ten­brech + Gur­du­lic zu einem der größ­ten in­ha­ber­ge­führ­ten Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men Deutsch­lands her­an­ge­wach­sen. Mehr als 2.000 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter küm­mern sich an 32 Stand­or­ten um die ge­werb­li­che Ent­sor­gung, kom­mu­na­le Müll­ab­fuhr und um das Re­cy­cling von wert­vol­len Roh­stof­fen wie bei­spiels­wei­se Pa­pier, Kunst­stof­fe, Schrot­te und Alt­me­tal­le. Auch viele wei­te­re Dienst­leis­tun­gen wie De­po­nie­ein­bau, In­dus­trie­rei­ni­gung, Kon­trakt­lo­gis­tik in gro­ßen Zen­tral­la­gern oder das Son­der­ab­fall­ge­schäft zäh­len zum Knet­ten­brech + Gurdulic-​Portfolio. In Wies­ba­den ent­steht ge­ra­de ein Müll­heiz­kraft­werk, das Ab­fäl­le mit der best­mög­li­chen Umwelt-​ und En­er­gie­bi­lanz ver­brennt. Die ent­ste­hen­de Wärme wird ins Fern­wär­me­netz ein­ge­speist, der er­zeug­te Strom ins öf­fent­li­che Strom­netz.

Über ein Fließband wird Schüttgut auf einem Haufen gesammelt

Wir wol­len über­all nach­hal­tig sein – auch bei der Fi­nan­zie­rung.

Bert­ram Schol­tes, Ge­schäfts­füh­rer von Knet­ten­brech + Gur­du­lic

„Der Weg von Knet­ten­brech + Gur­du­lic führt von der Ent­sor­gung zur Kreis­lauf­wirt­schaft und wir kön­nen die­sen Weg be­glei­ten“, sagt Dr. Mar­cel Zürn, Sek­tor­ex­per­te En­er­gie, Ver­sor­ger und Ent­sor­ger bei der LBBW. Er ist re­gel­mä­ßig in Wies­ba­den vor Ort und freut sich dar­auf, sich mit Knet­ten­brech + Gur­du­lic auf Au­gen­hö­he über ak­tu­el­le Vor­ha­ben sowie Trends und Her­aus­for­de­run­gen der Bran­che aus­zu­tau­schen – er lernt jedes Mal selbst noch dazu. Von die­sem Dia­log pro­fi­tie­ren beide Sei­ten: Ei­ner­seits ver­fügt die LBBW hier­durch über ein bes­se­res und tie­fe­res Ver­ständ­nis des Ge­schäfts­mo­dells und der Fi­nan­zie­rungs­be­dürf­nis­se von Knet­ten­brech + Gur­du­lic. Auf der an­de­ren Seite be­kommt Knet­ten­brech + Gur­du­lic einen Über­blick über re­le­van­te The­men, die über das un­mit­tel­ba­re Ta­ges­ge­schäft hin­aus­ge­hen, und er­hält somit wich­ti­ge Im­pul­se und An­sät­ze für die ei­ge­ne Stra­te­gie­ent­wick­lung.

Zürn fin­det die­sen Pro­zess hin zur Kreis­lauf­wirt­schaft „aus­ge­spro­chen span­nend“, zumal sich Knet­ten­brech + Gur­du­lic dabei in­halt­lich treu blei­be. Rund 1.100 Fahr­zeu­ge, in­tern „mo­bi­le Ein­hei­ten“ ge­nannt, fah­ren im Auf­trag von Knet­ten­brech + Gur­du­lic durch Deutsch­land – dem­nächst even­tu­ell ei­ni­ge davon mit Was­ser­stoff. Das Un­ter­neh­men über­legt, diese Zu­kunfts­tech­no­lo­gie für den Schwer­last­be­reich ein­zu­set­zen und selbst eine An­la­ge für grü­nen Was­ser­stoff zu bauen. Einen Schritt wei­ter in den Pla­nun­gen ist eine große Re­cy­cling­an­la­ge für Me­tal­le – auch hier­für kann der ESG-​Kredit sinn­voll ein­ge­setzt wer­den.

„Nach­hal­tig­keit ist ein­fach un­se­re DNA“, er­gänzt Knet­ten­brech + Gurdulic-​Geschäftsführer Bert­ram Schol­tes. Der ESG-​Kredit sei daher nur fol­ge­rich­tig: „Wir wol­len über­all nach­hal­tig sein – auch bei der Fi­nan­zie­rung.“

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