29.04.2022

IPCC-​Bericht: En­er­gie­wen­de als Kö­nigs­weg zur Kli­ma­neu­tra­li­tät

In sei­nem Be­richt zeigt der Welt­kli­ma­rat IPCC Wege zur Be­kämp­fung des Kli­ma­wan­dels auf. Wie stei­ge ich aus fos­si­len Brenn­stof­fen aus – und blei­be dabei im Ge­schäft?

Ein Mann trägt eine Panel einer Solaranlage
Ein Mann trägt eine Panel einer Solaranlage

Mit dem Eu­ro­päi­schen Green Deal hat sich die EU das Ziel ge­setzt, den Aus­stoß von Treib­haus­ga­sen bis 2030 um min­des­tens 55 Pro­zent ge­gen­über 1990 zu re­du­zie­ren und bis 2050 kli­ma­neu­tral zu wer­den. Wie das ge­lin­gen kann, zeigt der jüngs­te Be­richt des Welt­kli­ma­rats IPCC „Kli­ma­wan­del 2022: Fol­gen, An­pas­sung und Ver­wund­bar­keit“.

In die­sem Be­richt haben die IPCC-​Autoren erst­mals be­rech­net, wie viel mög­li­che Maß­nah­men bis 2030 zum Kli­ma­schutz bei­tra­gen kön­nen und wie ihre Kosten-​Nutzen-Rechnung aus­fällt. Das Fazit der For­scher ist ein­deu­tig: Der Kö­nigs­weg zum Kli­ma­schutz ist der Um­stieg von fos­si­le auf er­neu­er­ba­re En­er­gien.

Der In­dus­trie kommt eine Schlüs­sel­rol­le zu

Dabei kommt der In­dus­trie eine Schlüs­sel­rol­le zu – ist sie doch welt­weit für knapp ein Vier­tel aller Treibhausgas-​Emissionen ver­ant­wort­lich. Doch so groß der CO2-​Fußabdruck der In­dus­trie auch ist, so viel­fäl­tig sind ihre Mög­lich­kei­ten, fos­si­le durch er­neu­er­ba­re En­er­gien zu er­set­zen. Davon pro­fi­tie­ren sie selbst in mehr­fa­cher Hin­sicht: nicht nur durch eine bes­se­re Kli­ma­bi­lanz, son­dern auch durch ge­rin­ge­re En­er­gie­kos­ten und mehr Ver­sor­gungs­si­cher­heit.

Drei Bei­spie­le zei­gen, wie In­dus­trie­be­trie­be ihre in­di­vi­du­el­le En­er­gie­wen­de voll­zie­hen kön­nen:

Ein­kauf von Öko­strom über Di­rekt­lie­fer­ver­trä­ge

Immer mehr Un­ter­neh­men kau­fen Strom di­rekt aus ein­zel­nen Wind- oder So­lar­parks ein. Mit sol­chen lang­fris­ti­gen Lie­fer­ver­trä­gen (Power Purcha­se Agree­ments, kurz PPAs) ge­win­nen sie Pla­nungs­si­cher­heit, ein wert­vol­les Gut in Zei­ten hoch­gra­dig vo­la­ti­ler Prei­se an der Strom­bör­se. In der Regel wer­den diese Wind- und So­lar­kraft­wer­ke ge­zielt für sol­che PPAs er­rich­tet. Die stei­gen­de Nach­fra­ge nach dem Lie­fer­mo­dell be­schleu­nigt also den Aus­bau der er­neu­er­ba­ren En­er­gien – und damit den Ab­schied von Kohle und Erd­gas.

Er­neu­er­ba­re En­er­gie selbst er­zeu­gen

Industrie-​ und Ge­wer­be­be­trie­be haben viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten, sich mit selbst pro­du­zier­ter En­er­gie aus er­neu­er­ba­ren Quel­len zu ver­sor­gen: mit Photovoltaik-​Anlagen auf Werk­hal­len zum Bei­spiel, mit Biomasse-​BHKWs oder Wär­me­pum­pen. Nicht zu un­ter­schät­zen ist das Po­ten­zi­al der Abwärme-​Nutzung, ge­ra­de für Niedertemperatur-​Anwendungen. Viele Bei­spie­le zei­gen, dass ein sol­ches „Wärme-​Recycling“ den Be­darf an fos­si­len En­er­gie­trä­gern deut­lich sen­ken kann.

Ein­satz von grü­nem Was­ser­stoff und sei­ner De­ri­va­te

Grü­ner Was­ser­stoff ist eine Art Allzweck-​Instrument für die De­kar­bo­ni­sie­rung der In­dus­trie: Der kli­ma­neu­tra­le, mit Wind- oder So­lar­strom pro­du­zier­te En­er­gie­trä­ger und seine De­ri­va­te wie syn­the­ti­sches Me­than kön­nen Erd­gas in vie­len Be­rei­chen er­set­zen, ohne dass An­la­gen und Ma­schi­nen oder Fer­ti­gungs­pro­zes­se an­ge­passt wer­den müs­sen. Zudem macht er es mög­lich, Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren zu eta­blie­ren, die ganz ohne fos­si­le En­er­gie­trä­ger aus­kom­men – etwa in der Stahl­in­dus­trie. Al­ler­dings wird es wohl noch bis Ende die­ses Jahr­zehnts dau­ern, bis grö­ße­re Men­gen an grü­nem Was­ser­stoff und seine De­ri­va­te in Deutsch­land ver­füg­bar sein wer­den.

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