Der staatlich erhobene PMI der verarbeitenden Industrie fiel im Januar mit 49,1 zum ersten Mal seit September letzten Jahres wieder in den Kontraktionsmodus (Vormonat: 50,1).
Der privat erhobene Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe gab entgegen der Erwartungen ebenfalls nach, signalisiert aber mit 50,1 Punkte noch eine stabilere Dynamik (Vormonat: 50,5).
Unsere Einschätzung zum Einkaufsmanagerindizes (PMI) in China
Der Jahresstart verläuft für die chinesische Industrie verhalten. Eine Abkühlung kommt zwar angesichts eingeschränkter Produktion im Zuge der derzeit stattfindenden Neujahrsfeiern nicht unerwartet, aber der deutliche Rückgang des staatlich erhobenen PMI zeigt die nachlassenden Impulse der inländischen Nachfrage. Kurzfristig dürfte sich die Lage weiter verkomplizieren. Denn die Verhängung neuer US-Zölle in Höhe von 10 % auf alle chinesischen Exporte wird das Wirtschaftswachstum zusätzlich belasten. Auf chinesischer Seite ist man sich der schwierigen Lage bewusst und verzichtet vorerst auf Gegenmaßnahmen. Das Zolldekret Trumps lässt auch die Möglichkeit wieder sinkender Zölle offen, sollte aus US-Sicht eine zufriedenstellende Lösung im Konflikt rund um die Droge Fentanyl erzielt werden. Es ist zwar nicht zu erwarten, dass Trump die Zollerhöhung tatsächlich zurücknehmen wird, aber Pekings Versuch der Deeskalation könnte zumindest weitere Zölle abwenden. Wir gehen davon aus, dass die chinesische Regierung unterdessen ihre Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft beim anstehenden Volkskongress hochfährt, um den drohenden Schaden der US-Zölle zu minimieren. Auf die Außenwirtschaft wird sich China nicht mehr im gleichen Ausmaß wie bisher verlassen können. Denn Trumps Rundumschlag auf der Handelsfront könnte auch andere Handelspartner Chinas sowie die Weltwirtschaft insgesamt deutlich in Mitleidenschaft ziehen.