Die EZB hat die Leitzinsen unverändert gelassen und in ihrem Statement zu Entscheidung u.a. auf einen nachlassenden Anstieg der Löhne und einen geringeren Preisüberwälzungsspielraum der Unternehmen hingewiesen.
Unsere Ersteinschätzung zum EZB-Zinsentscheid
Die EZB hat die Tür für eine Zinssenkung im Juni weiter geöffnet. Vor allem der Hinweis auf den nachlassenden Lohndruck und den geringeren Spielraum der Unternehmen, steigende Kosten an die Kunden weiterzugeben, ist ein deutlicher Hinweis auf die beabsichtigte Lockerung. Freilich bleibt eine Restunsicherheit, was die Projektionen für Inflation und BIP-Wachstum angeht, die im Juni aktualisiert werden.
Wir sehen wieder steigende Ölnotierungen, was üblicherweise einen Niederschlag in der Inflation der Folgemonate findet, und im Dienstleistungssektor bleibt der Preisdruck hoch. Zudem dürfte die EZB die Entwicklung in den USA kritisch beäugen. Könnte es sein, dass der Euro unter Druck kommt, wenn die EZB die Zinsschraube lockert? Wir denken dennoch, dass die EZB am Ende für sinkende Leitzinsen optieren wird. Aber so wie sie die Tür aufgestoßen hat, so hat sie auch immer noch ein Hintertürchen, um den Markterwartungen zu entschlüpfen, falls sich die Dinge nicht so entwickeln wie erhofft.
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