- Konjunktur: Anhaltende Rezession mit unsicherem Ausblick
- Deglobalisierungstendenzen als Hauptrisiko
- Wandel zur E-Mobilität stellt Automobilbranche vor Herausforderungen
Baden-Württemberg kämpft mit Rezession, Deglobalisierung und Nachhaltigkeitsdruck.
Baden-Württemberg befindet sich in einer wirtschaftlich schwierigen Lage. Das reale BIP sank 2024 voraussichtlich um 0,2 Prozent und wird 2025 voraussichtlich um weitere 0,7 Prozent schrumpfen – das schwächste Ergebnis im Bundesländervergleich. 2026 könnte die Wirtschaft mit einem Wachstum von 0,5 Prozent wieder leicht anziehen und wäre dann wieder im Einklang mit der gesamtdeutschen Wachstumsrate. „Die Einschätzung bleibt allerdings mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Zum einen aufgrund des negativen Momentums in der deutschen Volkswirtschaft mit ihren erheblichen Strukturproblemen und zum anderen aufgrund der Deglobalisierungstendenzen in der Weltwirtschaft“, ordnet Dr. Guido Zimmermann, Senior Economist bei LBBW Research ein.
Deglobalisierung: Ein Risiko für den Exportstandort
Als führendes Exportland Deutschlands ist Baden-Württemberg besonders stark vom Trumpschem Protektionismus betroffen. Die regionale Exportabhängigkeit von den USA beträgt sechs Prozent des BIP. „Steigende Investitionen regionaler Unternehmen in den USA könnten die lokale Wirtschaft weiter belasten“, so Zimmermann weiter. Aber auch die schlechte wirtschaftliche Entwicklung im wichtigen Exportland China mache der hiesigen Wirtschaft zu schaffen.
Die Deglobalisierungstendenzen der Weltwirtschaft seien neben der demographischen Alterung das Hauptrisiko für Baden-Württemberg. Dieses Risiko manifestiere sich bereits jetzt in den Aktienkursen der Automotive-Hersteller und habe entsprechende Folgen für Arbeitsplätze und die grüne Transformation in Baden-Württemberg.
Nachhaltigkeit: Herausforderungen in der Automobilbranche
Der Wandel zur Elektromobilität führt zu einem starken Stellenabbau in Baden-Württemberg. Bis 2040 könnten laut LBBW Research 104.200 Arbeitsplätze wegfallen, da E-Fahrzeuge weniger Bauteile und mehr Automatisierung erfordern. „Neue Kompetenzen in IT und Elektrotechnik sind gefragt, um Wertschöpfung im Land zu sichern“, erklärt Sabrina Kremer, Nachhaltigkeitsexpertin des LBBW Research. Initiativen wie die Qualifizierungsoffensive und der Aufbau neuer Industrien, etwa Batteriezellenfertigung, sollen die Transformation stützen.
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