Weltklimakonferenzen: gemeinsam für den Klimaschutz

Die bei der diesjährigen Weltklimakonferenz COP 29 in Baku diskutierten Themen beeinflussen auch die Nachhaltigkeitsbestrebungen der LBBW und deren Kunden.

COP 29 Baku Aserbaidschan
COP 29 Baku Aserbaidschan

Die COP 29 ("Conference of the Parties" – Konferenz der Vertragsparteien) ist die 29. Konferenz der Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen. Sie findet vom 11. bis 22. November 2024 in Baku, Aserbaidschan, statt. Diese jährlich stattfindende Konferenz ist die zentrale Entscheidungsinstanz der 196 UNFCCC-Unterzeichnerstaaten. Beschlüsse müssen dort einstimmig gefällt werden, und viele Vereinbarungen sind völkerrechtlich bindend, was ihnen eine hohe Wirkungskraft verleiht. Die COP dient nicht nur als Beschlussgremium, sondern auch als Plattform für den Austausch zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen zu allen Fragen des globalen Klimaschutzes.

Bedeutung der COP 29 für den Klimawandel

Wie bedeutend der Kampf gegen den Klimawandel ist, zeigt der jährlich erscheinende Global Risks Report 2024, welcher fünf Hauptkategorien von Risiken identifiziert: ökologische, technologische, geopolitische, wirtschaftliche und gesellschaftliche. Besonders die ökologischen Risiken, wie die Klimakrise, Naturkatastrophen und extreme Wetterereignisse, dominieren sowohl bei den kurzfristigen als auch bei den langfristigen Risiken. Der Bericht betont die Notwendigkeit verstärkter multilateraler Zusammenarbeit, um diese Risiken zu minimieren. Eine besondere Verantwortung lastet daher auf den Teilnehmern der COP 29, deren Fokus unter anderem auf der Festlegung eines neuen globalen Ziels für die Klimafinanzierung und Emissionsreduktion liegt.

Die Bank als Partner in der nachhaltigen Transformation

Die auf der Konferenz diskutierten Themen beeinflussen auch die Nachhaltigkeitsbestrebungen der LBBW sowie deren Kunden. Durch neue und innovative Finanzierungslösungen möchte sich die LBBW als verlässlicher Partner in der nachhaltigen Transformation positionieren und Impulse im Kampf gegen den Klimawandel setzen. Denn nachhaltiges Handeln ist für Unternehmen unerlässlich. Daher steht die LBBW ihren Kunden als strategische Beraterin für passende Investitionen und Finanzierungen zur Seite.

Die Staatengemeinschaft will auf der kommenden COP in Dubai Bilanz ziehen: Was haben die einzelnen Länder mit Blick auf die Klimaziele von Paris bislang erreicht? Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dabei das Engagement der Industrieländer, was für viele Entwicklungsländer der Lackmustest für die weitere Zusammenarbeit sein wird. Auch inwiefern China seine Rolle in der internationalen Klimapolitik neu definiert und sich als Emittent versteht, ist ein Fokusthema. Zudem ist geplant, über die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen sowie über den Ausgleich von Klimaschäden in Entwicklungsländern zu verhandeln.

Die Weltklimakonferenz in Sharm El Sheikh war ursprünglich für das Jahr 2021 angedacht, muss jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben werden. Als wichtigster Erfolg dieser Konferenz gilt die Einrichtung eines Fonds zur Kompensation von Schäden (Loss & Damage), die durch den Klimawandel entstehen. Die Teilnehmer beschließen zudem Initiativen unter anderem zur Emissionsreduktion in der Landwirtschaft und zum Waldschutz. Außerdem entflammt eine Debatte darüber, ob Gas und Atom, wegen ihres geringen CO₂-Ausstoßes, als klimaneutrale Energieträger klassifiziert werden sollten.

Auf der Pariser Weltklimakonferenz erzielen die 194 Teilnehmer den ersten handfesten Durchbruch und beschließen völkerrechtlich verbindlich, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts muss die Weltgemeinschaft zudem Treibhausgasneutralität erreichen. Des Weiteren sollen vom Klimawandel besonders betroffene Länder finanzielle Hilfen erhalten. Die Umsetzung des Abkommens soll in Fünf-Jahres-Schritten erfolgen. Es gilt zugleich als das letzte Abkommen auf absehbare Zeit, das Ziele klar definiert.

Die Teilnehmer vereinbaren, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen – ohne dies allerdings in rechtsverbindliche Ziele zu übersetzen. Sie richten zudem einen Klimasozialfonds (Green Climate Fund) ein, der Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern finanziert. Die Mittel dazu kommen von den Industrieländern. Das ursprünglich anvisierte Ziel von 100 Milliarden Dollar pro Jahr wird jedoch verfehlt. Die Unterzeichner des Kyotoprotokolls verpflichten sich, ihre Klimaschutzmaßnahmen auszuweiten. Dieser Beschluss bildet das Fundament für das später ausgehandelte Pariser Klimaabkommen. Ein weiterer Punkt auf der Agenda von Cancún sind verschärfte Regelungen zum Schutz der Regenwälder.

Die Konferenz entwickelt sehr schnell ihre eigene Dynamik und findet erst rund 20 Stunden nach dem geplanten Ende einen Abschluss. Am Ende steht das erste rechtsverbindliche Ziel: Die Industriestaaten verpflichten sich mit dem Kyotoprotokoll, ihre Treibhausgasemissionen zwischen 2008 und 2012 gegenüber 1990 im Durchschnitt um fünf Prozent zu senken. Das ist die Geburtsstunde des Emissionshandels. Zudem werden sechs Treibhausgase bzw. -gruppen (CO₂, CH₄, HFCs, PFCs, N₂O, SF₆) definiert, auf die die Verpflichtungen anzuwenden sind.

Ziel der ersten Weltklimakonferenz ist es, einen völkerrechtlich bindenden Vertrag zu ratifizieren, der den Schutz des Klimas sicherstellen soll. Dieser Vorstoß scheitert jedoch, da sich nicht genügend Nationen bereiterklären, den Vertrag zu unterzeichnen. Stattdessen können sich die Vertreter der 160 Teilnehmerstaaten darauf einigen, dass die Industrieländer verbindliche Zusagen für die mittelfristige Emissionsminderung geben. Ferner beinhaltet das sogenannte Berliner Mandat das Eingeständnis, dass die bisherigen Vereinbarungen nicht ausreichend seien, um den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten.

Mit der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung, heute bekannt als Rio-Konferenz, wird der Grundstein für alle noch folgenden Weltklimakonferenzen gelegt: Mit der Verabschiedung der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) erkennen die Vertreter der 154 anwesenden Nationen erstmals ein internationales Leitbild an, welches wirtschaftliche Effizienz, soziale Gerechtigkeit und die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen als gleichwertige Überlebensinteressen bestimmt: die Agenda 2021. Die Vereinbarung sieht unter anderem auch vor, dass sich die Unterzeichnerstaaten regelmäßig zu Weltklimakonferenzen (COP) treffen.

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Stefanie Weidinger, Leiterin ESG Management & Strategy

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Nina Diesch, Leiterin ESG Reporting & Guidelines

Nina Diesch

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