Schuldscheindarlehen

Der Schuldschein hat sich als Alternative zu Kredit und Anleihe etabliert: warum gerade Mittelständler sich verstärkt mit Schuldscheindarlehen finanzieren.

„Poltergeist“, „Kindergarten“ und „Wanderlust“ bekommen Zuwachs: „Schuldschein“ lautet das nächste deutsche Wort, das sich in der englischsprachigen Welt rasant verbreitet. Er ist „in“ und „trendy“: Der Schuldschein hat sich international als Alternative zu Anleihen, aber auch zu Bankkrediten etabliert. Formal sind Schuldscheine simple Darlehen. Aber gerade das „Simple“ des Schuldscheins macht ihn attraktiv für viele Unternehmen.

Warum ist der Schuldschein für Mittelständler attraktiv?

  • Das Minimum für Schuldscheine liegt etwa bei 20 Mio. Euro, während sich eine Anleihe meist erst ab einem Volumen von 500 Mio. Euro lohnt.
  • Der bürokratische Aufwand ist wesentlich geringer als bei Anleihen.
  • Ein externes Rating ist verzichtbar.
  • Geschäftsdaten werden nur den interessierten Investoren offengelegt.
  • Der Kreis dieser Investoren kann von niedrig bis hoch gewählt werden – die LBBW kann auf Wunsch über 700 Investoren ansprechen.
  • Angesprochen werden Investoren, die ein langfristiges Anlageinteresse haben.
  • Für Mittelständler bieten Schuldscheine eine Chance der Finanzierung über die LBBW hinaus, ohne sich direkt an den Kapitalmarkt zu wenden.
  • Die Zinsen für Darlehensnehmer sind vergleichsweise günstig, für Investoren gleichwohl attraktiv.
  • Darlehensnehmer können die Laufzeit des Darlehens in Tranchen splitten und müssen ihre Schulden nicht auf einen Schlag zurückzahlen.

Bei Jumbo-Emissionen geht es um Milliardensummen: ZF Friedrichshafen sammelte auf diesem Weg 2,2 Mrd. Euro ein und Porsche 1,1 Mrd. Euro. Beide Emissionen arrangierte die LBBW.

Marktführer bei Schuldscheinen: die LBBW

Die LBBW ist europaweit seit vielen Jahren als führende Bank für Schuldscheindarlehen (SSD) etabliert. Sie begleitete bislang rund 400 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 70 Mrd. Euro. Dabei gestaltet die LBBW gern herausfordernde und innovative Produkte wie die weltweit ersten Blockchain-SSDs mit Daimler und Telefónica Deutschland oder das „Green SSD“ des Autozulieferers Mann + Hummel. Die LBBW nutzt dafür ihren Zugang zu mehr als 700 aktiven SSD-Investoren aus dem nationalen und internationalen Banken-, Sparkassen- und institutionellen Sektor, um die unterschiedlichsten Emissionen passend zu platzieren.

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Während Jumbo-Emissionen derzeit seltener werden, steigt die Zahl der Mittelständler, die Schuldscheine begeben. „Sie sichern sich auch langfristig die nach wie vor niedrigen Zinsen“, sagt LBBW-Analyst Hans-Peter Kuhlmann. Deshalb verlängern sich die durchschnittlichen Laufzeiten. Der Anteil kurzfristiger Darlehen (maximal vier Jahre Laufzeit) liegt mittlerweile im einstelligen Prozentbereich, während 27 Prozent der neuen Schuldscheine über acht Jahre laufen.

Da bei Schuldscheinen – anders als bei klassischen Darlehen – keine Sicherheiten hinterlegt werden müssen, ist das Handling für Unternehmen spürbar einfacher. Dieser Gewinn an Flexibilität komme gut an bei mittelständischen und auch größeren Unternehmen, sagt LBBW-Experte Karl-Heinz Bühner: „Der Markt für Schuldscheine wird weiterhin sehr aktiv und aufnahmefähig bleiben.“

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Dominik Buric

Debt Capital Markets
Karl-Heinz Bühner, Co-Head of Debt Capital Markets bei der LBBW

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