COP29: Warum die Natur für Un­ter­neh­men immer wich­ti­ger wird

Dr. Ju­li­an Blohm­ke und Vin­zenz Fun­del aus dem Team „Sus­tai­na­bi­li­ty Ad­vi­so­ry“ er­läu­tern, zu wel­chen Maß­nah­men sie Un­ter­neh­men jetzt raten.

Windräder auf Berg in der Natur
Windräder auf Berg in der Natur

Nicht erst seit der Welt­na­tur­kon­fe­renz in Cali und der Welt­kli­ma­kon­fe­renz COP 29 in Baku steht fest: Der Schutz der Natur ist ent­schei­dend für die welt­wei­te Wirt­schaft. Dr. Ju­li­an Blohm­ke und Vin­zenz Fun­del aus un­se­rem Team „Sus­tai­na­bi­li­ty Ad­vi­so­ry“ un­ter­stüt­zen Un­ter­neh­men bei der Ent­wick­lung von Nach­hal­tig­keits­stra­te­gien. Im In­ter­view er­klä­ren sie, warum die Natur für Un­ter­neh­men und die Wirt­schaft immer wich­ti­ger wird und wel­che Maß­nah­men jetzt not­wen­dig sind.

Warum rückt die Natur zu­neh­mend in den Fokus der Wirt­schaft

Ju­li­an Blohm­ke: Seit den 1970er Jah­ren sind die Tier­be­stän­de welt­weit um mehr als 70 Pro­zent zu­rück­ge­gan­gen. Le­bens­räu­me und Ar­ten­viel­falt schwin­den ra­pi­de. Gleich­zei­tig zei­gen Stu­di­en, die die wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen des Bio­di­ver­si­täts­ver­lusts un­ter­su­chen, dass über 50 Pro­zent der glo­ba­len Wirt­schafts­leis­tung von Öko­sys­tem­dienst­leis­tun­gen ab­hän­gen. Eine solch mas­si­ve Schwä­chung des Pro­duk­ti­ons­fak­tors Natur hat un­mit­tel­ba­re Aus­wir­kun­gen auf die Pro­duk­ti­on und somit auch auf die Fi­nanz­in­dus­trie, da die wirt­schaft­li­chen Ri­si­ken durch die Zer­stö­rung der Natur im­mense Aus­wir­kun­gen auf die fi­nan­zi­el­le Sta­bi­li­tät haben wer­den.

Warum soll­ten Un­ter­neh­men Trans­pa­renz über ihre Um­welt­stra­te­gien schaf­fen?

Vin­zenz Fun­del: Um un­se­ren Le­bens­stan­dard und so­zia­len Frie­den zu si­chern, müs­sen wir zwei Dinge tun: Ers­tens, CO₂ aus der At­mo­sphä­re ent­fer­nen, um den Kli­ma­wan­del zu ver­lang­sa­men. Zwei­tens, Öko­sys­te­me wie­der­her­stel­len. Un­ter­neh­men wer­den laut der Cor­po­ra­te Sus­tai­na­bi­li­ty Re­por­ting Di­rec­ti­ve (CSRD) Trans­pa­renz dar­über schaf­fen müs­sen, wie sie zum CO₂-​Abbau bei­tra­gen und wie sehr sie von der Natur ab­hän­gig sind. Oft wird un­ter­schätzt, wie pre­kär der Zu­stand der na­tür­li­chen Öko­sys­te­me ist und wie an­fäl­lig unser Wirt­schafts­sys­tem auf de­gra­dier­te Öko­sys­te­me re­agiert.

Wie brin­gen wir das Thema Natur in den Fokus?

Fun­del: Die Natur soll­te als le­bens­wich­ti­ge In­fra­struk­tur er­kannt und nach­hal­tig ge­ma­nagt wer­den. In die­sem Zu­sam­men­hang sind ins­be­son­de­re Ent­schei­dungs­trä­ger ge­for­dert, die wirt­schaft­li­chen Ri­si­ken der Zer­stö­rung von Öko­sys­te­men ent­lang ihrer Lie­fer­ket­ten stär­ker zu be­ach­ten. Da Öko­sys­tem­dienst­leis­tun­gen nicht un­end­lich ver­füg­bar sind, wirkt sich deren Ab­schwä­chung un­aus­weich­lich auf die un­ter­neh­me­ri­sche Pro­fi­ta­bi­li­tät aus. Die Ein­be­zie­hung der Natur in die „Buch­füh­rung“ er­mög­licht die Be­rück­sich­ti­gung bei In­ves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen. Dafür sen­si­bi­li­sie­ren wir auch die Ent­schei­dungs­trä­ger in den Un­ter­neh­men.

Warum führt re­ge­ne­ra­ti­ves Wirt­schaf­ten lang­fris­tig zu mehr Er­folg?

Blohm­ke: Un­ter­neh­men mit re­ge­ne­ra­ti­ven Na­tur­stra­te­gien haben ein ge­rin­ge­res wirt­schaft­li­ches Ri­si­ko. Wirt­schafts­mo­del­le, wel­che die Natur als In­fra­struk­tur und Lie­fe­rant von Roh­stof­fen sehen, be­zie­hungs­wei­se Öko­sys­te­me nicht nur be­wah­ren, son­dern stär­ken und wie­der­her­stel­len, sind re­si­li­en­ter und somit zu­kunfts­träch­ti­ger.

Das In­ter­view führ­te die LBBW Re­dak­ti­on.

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