Die US-Notenbank hat beschlossen, ihr Tagesgeldzielband unverändert bei 4,25 % - 4,50 % zu belassen. Es ist die zweite Sitzung ohne Zinsänderung in Folge. Das Tempo des Bilanzabbaus soll ab April (von bisher 60 Mrd. USD/Monat auf 40 Mrd. USD/Monat) reduziert werden. Die neuen Leitzinsprojektionen der Fed bestätigen bisherige Signale, wonach der Leitzins bis zum Ende dieses Jahres um 50 Bp sinken könnte. Die volkswirtschaftlichen Projektionen deuten auf wachsende Gefahren einer Stagflation.
Unsere Einschätzung zum Fed-Zinsentscheid
Die US-Notenbanker verharren erwartungsgemäß im Wartestand. Zuletzt gab es einige Anhaltspunkte, dass der US-Konjunkturmotor zu stottern beginnt. Die Inflation macht mal einen Schritt vor und dann wieder zurück. Mehr Klarheit dürften die kommenden Monate bringen. Dann schlagen sich die Auswirkungen der Zollpolitik Donald Trumps zunehmend in der Entwicklung der Konsumentenpreise nieder. Überdies dürfte sich deutlicher abzeichnen, wie sehr die innenpolitischen Maßnahmen der neuen Regierung tatsächlich dem Arbeitsmarkt und dem privaten Konsum schaden. Sobald sich dieser Nebel lichtet, dürften die US-Währungshüter entscheiden, ob eine Rückkehr auf den Zinssenkungspfad zum Zwecke des Managements konjunktureller Abwärtsrisiken angemessen ist. Oder ob die erwartbare Zunahme des Inflationsdrucks so gewichtig ist, dass die derzeitige Zinspause auf absehbare Zeit verlängert werden muss. Wir neigen zum Szenario einer verlängerten Zinspause bis mindestens zum Ende dieses Jahres. Mit der Zunahme konjunktureller Abwärtsrisiken wächst indes die Chance auf eine frühere Rückkehr auf den Zinssenkungspfad.
