26.11.2024

Ausblick 2025: von der Stagnation in die Rezession

Pressemitteilung

Mann auf Steg Ausblick See
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Die wirtschaftliche und geopolitische Lage ist zum Jahreswechsel so unsicher wie selten zuvor. Mit der Wahl von Donald Trump und den bevorstehenden politischen Weichenstellungen in Deutschland sowie der globalen Konjunkturdynamik bringt das Jahr 2025 außergewöhnliche Herausforderungen mit sich. Das LBBW Research präsentiert in seinem Ausblick die wesentlichen Trends und Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft, die Weltwirtschaft und die Kapitalmärkte.

„Mit Donald Trump 2.0 blüht uns eine geoökonomische Zeitenwende. Die ohnehin schon erschütterten Grundfesten der multilateralen Ordnung drohen endgültig zu bersten. Für ein wirtschaftlich so offenes Land wie Deutschland steht enorm viel auf dem Spiel. Mit der vorgezogenen Bundestagswahl ergibt sich aber auch eine Chance für einen politischen Neuanfang“, sagt Chefvolkswirt Moritz Kraemer voraus.

Deutschland: Rezession und politische Neuausrichtung

Die deutsche Wirtschaft wird 2024 voraussichtlich mit einer stagnierenden Wirtschaftsleistung abschließen. Für 2025 prognostiziert das LBBW Research einen leichten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent. Angesichts politischer Unsicherheiten und struktureller Schwächen wie einer alternden Bevölkerung, hohen Energiekosten und stockender Investitionen stehen dringende Reformen an.

„Die vorgezogene Bundestagswahl bietet Chancen für einen Neustart. Deutschland muss 2025 auf wachstumsfördernde Maßnahmen setzen, darunter Investitionen in Infrastruktur und Bildung sowie die konsequente Digitalisierung und Bürokratieabbau“, so Kraemer.

Gleichzeitig wird der private Konsum eine Rolle spielen, gestützt durch sinkende Inflationsraten, die um zwei Prozent pendeln dürften, und steigende Realeinkommen. Dennoch bleibt der Arbeitsmarkt eine Unbekannte, da angekündigte Stellenstreichungen in Schlüsselindustrien die Stimmung belasten könnten.

Weltwirtschaft: Protektionismus und divergierende Zentralbankpolitik

Die geopolitischen Veränderungen, insbesondere die protektionistische Wirtschaftspolitik der USA unter Präsident Trump, prägen das globale Wachstum. Die US-Inflation wird laut LBBW Research auf drei Prozent steigen, angetrieben durch Strafzölle und expansive Fiskalpolitik. „Wir gehen davon aus, dass die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen bis Ende 2025 nur noch um einen halben Prozentpunkt auf 4,25 Prozent senken wird. Also weniger stark als die EZB, was wiederum den Kurs des US-Dollar beflügeln sollte. Demnach erwarten wir die Parität von Euro und US-Dollar für Mitte 2025“, erklärt Kraemer weiter.

Im Euroraum hingegen wird die EZB ihren Kurs der Zinssenkungen fortsetzen. Der Einlagensatz dürfte bis Ende 2025 auf unter zwei Prozent fallen, um die schwächelnde Konjunktur zu stützen.

Kapitalmärkte: Differenzierte Chancen in volatilen Zeiten

Für die Aktienmärkte erwartet das LBBW Research ein herausforderndes erstes Halbjahr 2025, insbesondere in Europa. Die Unsicherheit durch Handelskonflikte und geopolitische Spannungen wird die Anleger zunächst vorsichtig stimmen. In den USA könnten Steuersenkungen und protektionistische Maßnahmen kurzfristig die Unternehmensgewinne treiben, was den S&P 500 beflügelt. Das LBBW Research geht für die USA von zwei Prozent Wachstum und steigender Inflation auf drei Prozent aus, was sich in steigenden Unternehmensgewinnen widerspiegeln dürfte.

Im weiteren Jahresverlauf könnten auch europäische Aktien wieder zulegen, unterstützt durch eine weitere Lockerung und die relative Euroschwäche. Defensive Sektoren wie Versorger, Telekommunikation und Finanzen sowie strategische Zukunftsthemen wie Energiewende und Verteidigung bieten aus Sicht des LBBW Research Chancen. Der DAX dürfte dann bis zum nächsten Silvester auf 20.000 Punkte steigen, der EuroStoxx50 auf 4.900 Zähler.

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Ricarda Bohn

Ricarda Bohn

Pressereferentin Digitalisierung & Innovation

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