29.10.2024

Transitions

Auch zur diesjährigen Ausgabe der Art Cologne präsentiert sich die Sammlung LBBW mit einer kuratierten Sonderschau mit dem Titel „Transitions“.

Tobias Rehberger 84 Jahre (Deutschland) Videostill
Tobias Rehberger 84 Jahre (Deutschland) Videostill

Die Sammlung LBBW zeigt vom 7. bis 10. November 2024 eine Auswahl von Werken von insgesamt 16 Künstlerinnen und Künstlern, die in unterschiedlichen Medien das Thema des Übergangs in Kunst, Raum, Zeit, Gesellschaft und Kultur thematisieren. „Transitions“ reflektiert somit Prozesse der Veränderung: „Die Natur, jeder Mensch, jede Gesellschaft befindet sich in einem Prozess der andauernden Veränderung und des Übergangs“, so erläutert Birgit Wiesenhütter ihre kuratorische Perspektive, mit welcher sie die diesjährige Sammlungspräsentation verantwortet.

Tobias Rehberger: 84 Jahre (Deutschland), Videostill
Tobias Rehberger: 84 Jahre (Deutschland), Videostill. ©Tobias Rehberger

Neben der mehrteiligen, frühen Wandarbeit „Replica I“ (1977/87) von Thomas Schütte und der Videoarbeit von Tobias Rehberger mit dem Titel „84 Jahre“ (2002) bespielt u. a. eine wandfüllende Bildtapete von Tim Berresheim den 240 Quadratmeter umfassenden Stand B-305 der Sammlung LBBW in Halle 11.2. Berresheim, der seit über 20 Jahren an computerbasierten Bildwelten arbeitet und als Pionier der ´augmented reality` innerhalb des zeitgenössischen Kunstschaffens gilt, erweitert die Realitätswahrnehmung, indem er Illusionen von dreidimensionaler Räumlichkeit schafft oder anhand eigens programmierter Apps die Grenzen zwischen analoger und digitaler Erfahrung der Kunst aufhebt.

„Transitions“ aus der Sichtweise kultureller Phänomene machen unter anderem Werke von Nevin Aladağ, Mona Ardeleanu und Haegue Yang deutlich. Angelehnt an die indische Architektur präsentiert Nevin Aladağ in ihrer Serie „Jali“ (Sanskrit für ‚Netz‘, ‚Gitter‘) zwischen europäischem Maß- und Bandelwerk und arabischer Maureske changierende, hexagonale Gitterstrukturen aus glasierter Keramik, die wie ein Puzzle miteinander verbunden sind. Vergleichbar damit finden sich in Mona Ardeleanus Gemälden ebenso kulturelle Versatzstücke wieder, wie bspw. die Referenz an das ‚Delfter Blau‘, die sie als Motivelemente für ihre gemalten, phantastischen Gebilde einsetzt. Mit ihren „Sonic Sculptures“ unternimmt es die aus Südkorea stammende Bildhauerin Hague Yang wiederum, sowohl interkulturelle als auch spirituelle Übergänge zu versinnbildlichen, so wie mit ihrer Arbeit „Sonic Celestial Rope“, einem mit Glöckchen besetzten Seil, das – angelehnt an ein koreanisches Märchen – Erde und Himmel miteinander verbindet.

Die Sammlungspräsentation wird am Samstag, dem 9. November, von zwei LBBW Art Talks in Zusammenarbeit mit dem Magazin MONOPOL begleitet. Gesprächspartner sind zum einen der Künstler Tobias Rehberger und in einem weiteren Talk mit Birgit Wiesenhütter die Kuratorinnen der Sammlung Dr. Marie-Luise Zielonka und Barbara Thomann.

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