13.12.2024
Aluminium: Preisentwicklung und Prognose 2025
Alle Infos zur Preisentwicklung von Aluminium. Lesen Sie hier die Prognosen unserer Experten für 2025.
Wie entwickelt sich der Aluminiumpreis 2024?
Nachdem die Aluminiumpreise für dreimonatige Lieferungen an der LME (London Metal Exchange) im Mai mit 2.768 USD/mt ein neues Zweijahreshoch erreicht hatten, legte das Metall über die Sommermonate den Rückwärtsgang ein. Seither haben die Preise jedoch wieder deutlich angezogen. An der LME stand der Kurs zuletzt bei rund 2.600 USD/mt. Im Frühjahr war die Rally noch von positiven Wirtschaftsdaten aus China und von gestiegenen Long-Positionen institutioneller Investoren getrieben.
Nun ist der Anstieg vor allem Sorgen um anhaltende Unterbrechungen bei großen Minengesellschaften geschuldet. Unter anderem musste Rio Tinto wegen Engpässen bei der Energieversorgung in Australien einen Teil seiner Lieferverträge aussetzen und seine Produktion über den Sommer zurückfahren. Auch kam es im westafrikanischen Guinea, nach Australien und China der größte Bauxitproduzent, wegen verzögerter Zollverfahren zuletzt zu Exporteinschränkungen. In Folge der Angebotseinschränkungen stieg der Preis für Aluminiumoxid, dem aus Bauxit gewonnenen Vorprodukt von Aluminium, massiv an.
China größter Produzent von Aluminium
Seit Ende August steht ein Plus von fast 50 % zu Buche. Zusätzlich Rückenwind erhielten die Aluminiumpreise jüngst von Meldungen aus China, das ab Dezember die seit 1985 bestehenden Steuervergünstigungen von 13 % auf Aluminium- und Kupferexporte wohl streichen will. China ist mit rund 40 Mio. t pro Jahr der mit Abstand größte Produzent von Aluminium weltweit. Gleichzeitig ist das Land auch der größte Verbraucher des Metalls. Entwicklungen in der Volksrepublik haben entsprechend deutliche Auswirkungen auf den Weltmarktpreis. Auch das russische Unternehmen Rusal, der größte Aluminiumproduzent außerhalb Chinas, verkündete angesichts der gestiegenen Kosten bei Aluminiumoxid Einschränkungen seiner Produktion. Die Kürzungen dürften aber erst in den kommenden Monaten zur Gänze umgesetzt werden.
Aluminium Preisentwicklung 2024
Sanktionen gegen russische Aluminiumlieferungen
Zur hohen Preisvolatilität in der ersten Jahreshälfte trugen auch geopolitische Ereignisse bei. Nachdem die USA und Großbritannien im April neue Sanktionen gegen russische Aluminiumlieferungen an die LME und die Chicago Mercantile Exchange (CME) verkündet hatten, schossen die Aluminiumpreise in die Höhe. Kurz darauf stiegen jedoch die Lagerbestände an der LME deutlich an. Von April bis Mai vergrößerte sich der Bestand um mehr als 130 %. Grund dafür waren umfangreiche Liefergeschäfte mit Lagerhäusern am malaysischen Hafen Klang. Da die neuen Sanktionen nur für russisches Aluminium gelten, das nach dem 12. April produziert worden ist, dürfte hinter dem Anstieg der Bestände auch Aluminium aus russischer Produktion stecken. Dafür spricht auch, dass die Bestände seither wieder rückläufig sind. Unabhängig davon dürften sich die Auswirkungen der Sanktionen auf den Aluminiumpreis vorerst in Grenzen halten. Denn die Handelsströme russischer Metalle verlagern sich bereits seit einiger Zeit Richtung Osten und finden dort, etwa in China, neue Abnehmer.
Aluminium-Lagerbestände 2021 bis 2024
Aluminium-Preis: Prognose 2025
- Aktuell 2594 USD
- Q1 2025 2450 USD
- Q2 2025 2250 USD
- Q4 2025 2700 USD
Wie entwickeln sich die Aluminiumpreise 2025?
Im Vergleich zum Sommer kehrte auf der Angebotsseite (unter anderem in Australien) in den letzten Wochen wieder leichte Entspannung ein. Auch dürfte die chinesische Aluminiumproduktion in diesem Jahr um rund 2 % zulegen. Auf der Nachfrageseite wird unterdessen viel von den Entwicklungen in den USA und China abhängen. Während sich die chinesische Industrie zuletzt stabiler zeigte, steckt der Immobilienmarkt weiter in der Krise. Jüngste Maßnahmen wirkten sich bisher nur wenig aus. Ein neues Fiskalpaket, das auf der Tagesordnung des Volkskongresses im März steht, könnte aber die Nachfrage nach Aluminium im Bau- und Infrastruktursektor anziehen lassen. In den USA lauern wegen der Wahl Donald Trumps zum neuen Präsidenten Risiken. Zwar könnte Trumps Politik das Wachstum in den USA kurzfristig anschieben, aber umfangreiche Zölle gegen China, Europa und andere Länder würden die Weltkonjunktur belasten. Die US-Geldpolitik dürfte unter Trump vorerst restriktiver werden, was den US-Dollar stärken und die Notenbanken in Schwellenländern zwingen würde, ihre Zinsen nur langsam zu senken. Weitreichende Deregulierungen im Öl-und Gassektor könnten zudem den Ausbau der erneuerbaren Energien in den USA verlangsamen. Angesichts der hohen Wahrscheinlichkeit eines verschärften Handelskonflikts sehen wir die Preise in der ersten Jahreshälfte zunächst schwächer. Längerfristig sollten jedoch globale Fundamentaltreiber wie die grüne Transformation sowie bessere Konjunkturaussichten stützend wirken.
Rohstoffe 2025: Unsicherheit an vielen Märkten
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