Sorgenkind Straßenverkehr
Der Straßenverkehr verursacht etwa ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen innerhalb der Europäischen Union, im Jahr 2019 waren das 793 Millionen Tonnen CO₂
Das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, ist in diesem Bereich also besonders ambitioniert, weil gleichzeitig immer mehr Fahrzeuge auf Europas Straßen fahren. Eine der letzten Erhebungen zum Thema Mobilität und Nachhaltigkeit zählte 2019
- 135 Millionen Pkw
- 20 Millionen Motorräder
- 28 Millionen leichte Nutzfahrzeuge
- 4 Millionen Lkw
- 0,8 Millionen Busse
Alle Verkehrsmittel zusammen verbrauchten etwa 238 Millionen Tonnen Rohöl und damit 18 Prozent mehr als noch 1990. Elektromobilität machte 2020 indes nur etwa 0,12 Prozent am EU-weiten Straßenverkehr aus. Im aktuellen Vorschlag ist das vollständige Ende des Verbrennungsmotors bis 2035 vorgesehen. Gleichzeitig sollen die Treibhausgasemissionen von neuen Pkw und Kleintransportern, die ab 2035 verkauft werden, auf null reduziert werden. Die Verordnung sieht außerdem ein Zwischenziel an Emissionen für Lieferwagen bis 2030 vor: minus 55 Prozent für Pkw und minus 50 Prozent für Lieferwagen.
Weniger Staus, Lärm, Emissionen
Kern des Green Deals ist die Förderung emissionsarmer Treibstoffe und eine Verbesserung der Ladeinfrastruktur für E-Autos. Um Fahrzeuge effizienter nutzen zu können, gilt es aber auch, digitale Dienste zu fördern, damit auf Mobilitäts-Apps, digitale Straßennetze sowie Verkehrs- und Baustellenpläne zugegriffen werden kann. Ziel ist es, Fahrten mit Pkw, Lkw und Bussen effizienter und damit emissionsärmer zu leiten.
Der öffentliche Personennahverkehr soll gefördert werden, um Staus, Lärm und Emissionen durch die Stadt- und Land-Ströme zu reduzieren. Weitere Schwerpunkte des Green Deals sind emissionsfreie Lösungen für städtische Fuhrparks, einschließlich Taxis und Ride-Hailing-Dienste wie Uber und Lyft, die Ausweitung von Paket- und anderen Zustelldiensten auf der letzten Meile, der Bau und die Modernisierung multimodaler Knotenpunkte für digitale Dienste. Die Kommission will noch 2022 den EU-Mitgliedstaaten empfehlen, wie sie nationale Pläne ausarbeiten können, um ihre Städte bei der Entwicklung von umweltfreundlichen Mobilitätsplänen zu unterstützen.
Vernetzung der Mobilitätsressourcen
Langfristig soll der Aufbau eines transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) dazu beitragen, weiße Flecken auf der Landkarte zu schließen und das Netz insgesamt zu modernisieren – dazu gehören neben dem Straßenverkehr auch der Bahn- und Schiffsverkehr.
Dafür sollen neun europäische Verkehrskorridore geschaffen werden, die Transportwege über Schienen, Straßen und Wasser miteinander vernetzen und dadurch umweltfreundliche Mobilität ermöglichen. Die 424 Großstädte entlang des TEN-V-Netzes sind angehalten, Pläne für einen nachhaltigen urbanen Verkehr zu entwickeln, um den CO2-Ausstoß von Pkw und Lkw zu reduzieren – beispielsweise durch die Verbesserung des ÖPNV und den Ausbau von Rad- und Fußwegen.