02.11.2018

Schnel­ler Pro­zess mit China

Wenn Voith seine Pa­pier­ma­schi­nen nach China ver­kauft, ist die LBBW ge­for­dert: Sie muss die Ex­port­fi­nan­zie­rung ab­stim­men – und das unter vier Part­nern.

Maschinen von Voith in Werkhalle
Maschinen von Voith in Werkhalle

Pa­pier kommt aus China, dort wurde es vor zwei Jahr­tau­sen­den er­fun­den und dort wird es bis heute in rie­si­gen Men­gen pro­du­ziert. Die Ma­schi­nen al­ler­dings, die Zel­lu­lo­se in Pa­pier ver­wan­deln, stam­men häu­fig aus Deutsch­land. Auch sie wer­den ge­le­gent­lich neu er­fun­den: „Wir haben im Prin­zip das Re­cy­celn von Pa­pier er­mög­licht“, sagt Dr. Hu­bert Li­en­hard, lang­jäh­ri­ger Vor­sit­zen­der der Kon­zern­ge­schäfts­füh­rung beim Ma­schi­nen­bau­er Voith. „Pa­pier gäbe es in die­ser Art und Weise ohne Voith nicht.“ Von „Pa­per­ma­king 4.0“ spricht das Hei­den­hei­mer Un­ter­neh­men, das letz­tens zwei 300 Meter lange Pa­pier­ma­schi­nen aus­ge­lie­fert hat, und zwar nach China. So schließt sich der Kreis.

Für die Fi­nan­zie­rung – es geht um eine drei­stel­li­ge Mil­lio­nen­sum­me – sorgt die LBBW. Frü­her hat Voith seine Ge­schäf­te mit chi­ne­si­schen Kun­den in der Regel über Ak­kre­di­ti­ve ab­ge­wi­ckelt, doch das än­dert sich. „China ent­wi­ckelt sich für uns ver­stärkt zum Ex­port­fi­nan­zie­rungs­markt“, sagt Bernd Rieck, Head of Ex­port & Pro­ject Fi­nan­ce in der Voith Fi­nan­cial .

Wann Ex­port­fi­nan­zie­rung ris­kant wird

Der ent­schei­den­de Un­ter­schied bei Ex­port­fi­nan­zie­run­gen: Kre­dit­neh­mer ist nicht das deut­sche Un­ter­neh­men, son­dern des­sen aus­län­di­scher Kunde. Das mache die Fi­nan­zie­rung häu­fig ris­kant, sagt Na­net­te Bubik , Head Ex­port Fi­nan­ce bei der LBBW, Glo­bal Head Ex­port Fi­nan­ce bei der LBBW. „Wir wis­sen häu­fig nicht viel über den Käu­fer, müs­sen die spe­zi­fi­schen recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen des je­wei­li­gen Lan­des be­ach­ten und sind dort häu­fig auch nicht selbst vor Ort.“ In die­sem Fall war das zum Glück an­ders. Zum einen ver­fügt die LBBW auf­grund ei­ge­ner Re­prä­sen­tan­zen in Pe­king und Shang­hai über eine ex­zel­len­te China-​Expertise, au­ßer­dem zählt der Voith-​Kunde zu den welt­größ­ten Pa­pier­pro­du­zen­ten und ist daher bes­tens be­kannt.

Ban­king ist ein peop­le’s busi­ness.

Bernd Rieck, Head of Ex­port & Pro­ject Fi­nan­ce in der Voith Fi­nan­cial Ser­vices GmbH

Für Voith war klar, dass die LBBW die Ex­port­fi­nan­zie­rung über­nimmt. „Ban­king ist ein peop­le’s busi­ness“, sagt Voith-​Experte Rieck. Wich­ti­ger noch als Kon­di­tio­nen und Pro­zes­se seien „per­sön­li­che Be­zie­hun­gen, ein gutes Netz­werk, Schnel­lig­keit und viel Ver­ständ­nis für die Si­tua­ti­on der je­wei­li­gen Part­ner“. In die­sem Fall gibt es gleich vier Part­ner: neben Voith und der LBBW als Fe­der­füh­re­rin des fi­nan­zie­ren­den Ban­ken­kon­sor­ti­ums na­tür­lich den chi­ne­si­schen Käu­fer – und Euler Her­mes, die Kre­dit­ver­si­che­rung der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land.

Eine Frage der Zah­lungs­mo­ral

Der Kre­dit­ver­si­che­rer bie­tet einen wich­ti­gen fi­nan­zi­el­len Rück­halt, denn das Ein­trei­ben aus­ste­hen­der Zah­lun­gen in China ist nicht ein­fach. Um sol­che Zah­lungs­ri­si­ken ab­zu­puf­fern, ge­währt der deut­sche Staat auf An­trag Bürg­schaf­ten. Und weil die seit Jahr­zehn­ten über Euler Her­mes ab­ge­wi­ckelt wer­den, hat sich dafür die Be­zeich­nung „Hermes-​Bürgschaft“ eta­bliert.

Die bei­den Pa­pier­ma­schi­nen, die Voith in den Pro­vin­zen Shan­dong und Jiangsu in­stal­liert, set­zen in­ter­na­tio­nal Maß­stä­be. Mit rund 120 Stun­den­ki­lo­me­tern Ge­schwin­dig­keit ver­wan­deln sie Zel­lu­lo­se in Pa­pier und ach­ten dabei auf einen mög­lichst ef­fi­zi­en­ten Ein­satz von En­er­gie, Was­ser und Fa­ser­stof­fen. Die Pro­zes­se lau­fen zu­neh­mend di­gi­tal. Stich­wort: In­dus­trie 4.0. Das „In­ter­net of Things“ hält Ein­zug in die Pa­pier­in­dus­trie und sorgt für schnel­le Pro­zes­se, bei denen Pro­ble­me be­sei­tigt wer­den, bevor sie Scha­den an­rich­ten kön­nen.

Schnel­le Pro­zes­se? Pro­ble­me be­sei­ti­gen, bevor sie auf­tre­ten? „Auch hier er­gän­zen sich Voith und die LBBW her­vor­ra­gend“, sagt LBBW-​Expertin Bubik. „Denn auch unser Kunde pro­fi­tiert von un­se­ren äu­ßerst schlan­ken, fle­xi­blen Pro­zes­sen.“

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