12.07.2024

Ha­be­mus Haus­halt!

Der Ent­wurf des Bud­gets für 2025 lässt viele Fra­gen un­be­ant­wor­tet.

In schö­ner Ein­tracht haben Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz, Vi­ze­kanz­ler Ro­bert Ha­beck und Fi­nanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lind­ner ihren Ent­wurf für den Haus­halt 2025 prä­sen­tiert. Ein po­li­ti­scher Er­folg,den viele an­ge­sichts des Dau­er­zwists in­ner­halb der Ko­ali­ti­on nicht für mög­lich ge­hal­ten hät­ten. Die Ei­ni­gung ist ein star­kes Si­gnal, dass die Ampel bis zur re­gu­lä­ren Bun­des­tags­wahl ihre kom­pli­zier­te „Ménage-à-​trois“ durch­zie­hen wird. Am 17. Juli soll ein Ka­bi­netts­be­schluss den Kom­pro­miss ab­seg­nen.

For­mal sieht der Haus­halt ei­gent­lich ganz so­li­de aus

Dem Ent­wurf zu­fol­ge plant der Bund 2025 Aus­ga­ben in Höhe von 481 Mrd. EUR, also etwa 1% mehr als die­ses Jahr. Die Schul­den­brem­se wird ein­ge­hal­ten. Denn eine „Not­la­ge“, mit der sie sich aus­set­zen ließe, ist nicht her­bei­zu­de­fi­nie­ren. Die Schul­den­quo­te des Ge­samt­staa­tes dürf­te wei­ter sin­ken.

Zu­gleich ver­kün­den die Ko­ali­tio­nä­re stolz, dass die In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben trotz­dem mit 57 Mrd. EUR auf Re­kord­ni­veau lie­gen. Das mag in ab­so­lu­ten Zah­len stim­men. War aber an­ge­sichts der In­fla­ti­on der letz­ten bei­den Jahre auch nicht an­ders zu er­war­ten. Doch die vor­geb­li­chen „Re­kor­d­in­ves­ti­tio­nen“ tra­gen den Berg des In­ves­ti­ti­ons­rück­staus (siehe Klar­text ver­gan­ge­ner Woche) mit dem Es­pres­so­löf­fel ab. Im Ver­hält­nis zu den Not­wen­dig­kei­ten reicht das hin­ten und vorne nicht. Nötig wäre ein Ab­raum­bag­ger.

Investitionen auf „Rekordniveau“ reichen nicht

Das In­sti­tut der Deut­schen Wirt­schaft (IW) be­zif­fert die in der kom­men­den De­ka­de er­for­der­li­chen öf­fent­li­chen Ka­pi­tal­aus­ga­ben auf 600 Mrd. EUR. Zu­sätz­lich zu dem, was oh­ne­hin in Pla­nung war. Sol­che Vo­lu­mi­na sind mit der Schul­den­brem­se und dem gleich­zei­ti­gen Ver­spre­chen, keine Steu­ern zu er­hö­hen, nicht mach­bar. Ein Son­der­ver­mö­gen für klar de­fi­nier­te In­ves­ti­tio­nen wäre statt­des­sen an­ge­ra­ten. Aber dem würde die Op­po­si­ti­on wohl kaum zu­stim­men. Denn al­ler­or­ten herrscht schon Wahl­kampf – auch im Konrad-​Adenauer-Haus.

Um­bu­chungs­al­che­mie und Ver­schie­be­bahn­hö­fe

Da wegen der Wirt­schafts­flau­te Ein­nah­men weg­blei­ben, lässt sich das for­ma­le Ein­hal­ten der Schul­den­brem­se nur dank ei­ni­ger buch­hal­te­ri­scher Ta­schen­spie­ler­tricks ge­währ­leis­ten. So soll wohl die Kon­junk­tur­kom­po­nen­te der Schul­den­re­gel neu for­mu­liert wer­den. Das bringt ein paar Mil­li­ar­den Fle­xi­bi­li­tät, ohne, dass sich in der Rea­li­tät ir­gend­et­was än­dern würde. Ähn­lich ver­hält es sich mit der Art und Weise, wie Ge­win­ne und Ver­lus­te bei der Emis­si­on von Staats­an­lei­hen zu ver­bu­chen sind. Und schließ­lich re­sul­tiert ein Nach­trags­haus­halt 2024 in hö­he­ren Rück­la­gen, die 2025 zur Ver­fü­gung ste­hen. Rei­ner Ver­schie­be­bahn­hof. Damit kauft man sich ein wenig Zeit. Die fun­da­men­ta­len Her­aus­for­de­run­gen aber blei­ben ohne Lö­sung. Zum Bei­spiel, wo ei­gent­lich die Ver­tei­di­gungs­aus­ga­ben her­kom­men sol­len, wenn das Son­der­ver­mö­gen Bun­des­wehr 2027 er­schöpft sein wird. Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Boris Pis­to­ri­us ist schon jetzt ziem­lich ver­schnupft, weil sein Etat 2025 nur mar­gi­nal wächst.

Wachs­tums­in­itia­ti­ve: ein guter ers­ter Schritt

Zeit­gleich stell­te die Am­pel­spit­ze ein um­fang­rei­ches Paket von ins­ge­samt 49 Maß­nah­men vor, das unter dem Namen „Wachs­tums­in­itia­ti­ve“ das Po­ten­zi­al­wachs­tum der Wirt­schaft um 0,5 Pro­zent­punk­te er­hö­hen, mit­hin ver­dop­peln soll. Viele der Maß­nah­men sind zu be­grü­ßen – etwa Ar­beits­an­rei­ze zu stär­ken, ein­zel­ne Re­gu­la­ri­en zu fle­xi­bi­li­sie­ren oder Ab­schrei­bun­gen für Un­ter­neh­men zu er­leich­tern. Aber um das Wachs­tum in der avi­sier­ten Weise vor­an­zu­brin­gen, bleibt die In­itia­ti­ve doch zu sehr Stück­werk. Das ist ma­xi­mal ein ers­ter Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung. Aber im­mer­hin. Der Weg ent­steht beim Gehen…

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