21.06.2024
ESG Academy: besser nachhaltig wirtschaften
Sustainable Finance, Business-Ethik, Biodiversität und sozialer Verantwortung: Die ESG Academy der LBBW unterstützt Unternehmen, ESG zu verstehen und zu nutzen.
Unternehmen müssen verstärkt auf ESG – Environment (Umwelt), Social und Governance (Unternehmensführung) – achten und ihr Handeln an ESG-Kriterien ausrichten. Was auf den ersten Blick wie ein Mehr an Bürokratie aussieht, eröffnet zugleich neue Chancen für zukunftsorientiertes Handeln und langfristig tragfähige Geschäftsmodelle. Um über aktuelle Entwicklungen nachhaltigen Wirtschaftens zu informieren, lädt die LBBW regelmäßig Unternehmenskunden zur ESG Academy ein. Die Kernaussagen sowie die Aufzeichnungen der LBBW ESG Academy für Unternehmen finden Sie hier:
Biodiversität
Mehr als die Hälfte des weltweiten Bruttosozialprodukts ist abhängig von der Natur. Doch diese „Ökosystemleistungen“ werden durch Entwaldung, Übernutzung, Verschmutzung und den Klimawandel bedroht. Wir verlieren Tier- sowie Pflanzenarten, und das in rasantem Tempo. Naturschutz ist für jedes Unternehmen materiell. Es ist wichtig, Abhängigkeiten, Risiken und Chancen zu verstehen und zu managen. Was Unternehmen tun können, um die Biodiversität zu schützen und zugleich erfolgreich zu wirtschaften, erklärt Janosch Birkert von One Planet Business by WWF.
Biodiversität (Janosch Birkert, One Planet Business by WWF)
Wie VAUDE unternehmerischen Erfolg mit sozialer Verantwortung verbindet
Der Outdoor-Spezialist VAUDE legt seit 15 Jahren steigenden Wert darauf, den eigenen Carbon Footprint zu verkleinern und sich zugleich sozial zu engagieren. Geschäftsführerin Dr. Antje von Dewitz erzählt, wie wichtig Mobilitätskonzepte, Kantine und Work-Life-Balance für Mitarbeitende sind, um die nachhaltige Transformation voranzutreiben. VAUDE trägt das soziale Engagement auch in die Lieferketten, etwa durch die Zusammenarbeit mit Produzenten und Wettbewerbern, und richtet Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette an Kriterien der Nachhaltigkeit aus. Dr. Antje von Dewitz schildert, wie der Verbund „Fair Wear“ etwa mit Audits und Beschwerdemechanismen funktioniert, und skizziert, wie VAUDE Share existenzsichernde Löhne bei ihren Zulieferern garantieren will. Damit nicht nur VAUDE selbst solche Projekte verfolgt, gibt es die VAUDE Academy: Sie begleitet Unternehmen bei der Transformation.
Business-Ethik
Die Politik wirkt verstärkt auf eine nachhaltige Unternehmensführung hin. Unternehmen müssen sich zunehmend mit entsprechenden Gesetzen beschäftigen, um Rechtsverstöße und (Haftungs-)Risiken zu vermeiden, aber auch Chancen zu erkennen. Nachhaltigkeitsaspekte werden mit zunehmender Transparenz immer mehr zu Entscheidungskriterien für Kunden, Geschäftspartner, Investoren, Banken und Versicherungen. Warum verantwortungsloses Verhalten hingegen zunehmend zum Anlass für behördliche Verfahren und Klagen wird, erläutert Rechtsanwalt Dr. Daniel Walden.
Business-Ethik (Dr. Daniel Walden, ADVANT Beiten)
Welche Rolle spielt Sustainable Finance bei der Nachhaltigkeit?
Seitdem die Kriterien für Sustainable Finance stärker hinterfragt werden, wird die Entwicklung tragfähiger KPIs für Sustainable-Finance-Produkte erfolgsentscheidend. Derzeit ist das Interesse von Investoren hoch: Der Markt für nachhaltige Unternehmensanleihen zeigt sich etabliert und stabil bei einem Emissionsvolumen von rund 100 Mio. Euro. Die LBBW-Expertin Sarah Krüger und der LBBW-Experte Dr. Thomas Meißner schildern, wie Unternehmen ihr Nachhaltigkeitsmanagement mit einer glaubwürdigen Sustainable Finance verknüpfen können.
Übrigens: Das ESG-Dashboard der LBBW liefert unseren Unternehmenskunden einen schnellen Überblick im Branchenvergleich, wie nachhaltig sie wirtschaften.
Sustainable Finance meets Nachhaltigkeitsmanagement (Dr. Thomas Meißner und Sarah Krüger, LBBW)
Den Abschluss der zweiten ESG Academy am 19. Juni 2024 bildete eine Podiumsdiskussion mit allen Beteiligten. Dabei wurden Fragen aus den einzelnen Sessions aufgegriffen, diskutiert und beantwortet.
Video der Podiumsdiskussion bei der ESG Academy der LBBW
Bei der ersten ESG Academy im Herbst 2023 ging es um nachhaltige Lieferketten, CSRD-Reporting, Sustainable Finance und Klimaneutralität. Hier die Highlights zu den einzelnen Themen:
Warum müssen Lieferketten nachhaltig sein?
Das Lieferkettengesetz zwingt größere Unternehmen, auch bei ihren Zulieferern auf das Einhalten von ESG-Kriterien zu achten. Bei Verstößen müssen die Unternehmen darauf drängen, die Missstände abzustellen. Daher achten sie verstärkt darauf, dass ihre Lieferanten sich an ESG-Richtlinien halten. Wer den Standards nicht genügt, wird aussortiert. So will das Gesetz eine durchgehend nachhaltige Lieferkette erreichen. Wie gehen Mittelständler mit diesen Anforderungen um?
Nachhaltige Lieferketten (Dr. Martin Rothermel, Partner bei Taylor Wessing)
So werden Unternehmen klimaneutral
Weltweit wächst die Zahl der Unternehmen, die sich Klimaneutralität als Ziel setzen, etwa durch eine gesteigerte Energieeffizienz. Gleichzeitig zeigen aktuelle Studien, dass es bei der Umsetzung dieser Ambitionen häufig hapert, etwa beim Drosseln der Emissionen von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen. Konkrete Beispiele zeigen, wie Unternehmen die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit transparent kommunizieren und sich auf wesentliche Stellhebel auf dem Weg zur „Netto-Null“ fokussieren.
„Der Weg zur »Netto-Null« für Unternehmen“ (Philipp Mettenheimer, Partner | Financial Services bei Oliver Wyman)
Sustainable Finance: Wie grün ist der Markt?
Was ist wirklich grün, was ist wirklich nachhaltig? Unternehmen wie Investoren sind mittlerweile sensibel, wenn es um Sustainable Finance geht. Wir schauen genauer darauf, wie aussagekräftige Messgrößen (KPIs) ermittelt und festgelegt werden, damit ein Sustainable-Finance-Produkt als wirklich nachhaltigkeits-relevant gelten kann.
Sustainable Finance Markt und KPI - Entwicklung (Dr. Moritz Kraemer, Chefvolkswirt der LBBW & Alina Hense und Dr. Julian Blohmke aus dem Sustainability Advisory der LBBW)
So sieht Ihr Nachhaltigkeitsbericht künftig aus
Welche Auswirkungen hat mein Geschäftsmodell auf Nachhaltigkeit? Und: Welche Auswirkungen hat Nachhaltigkeit auf meinen geschäftlichen Erfolg? Diese beiden Fragen stehen im Zentrum des CSRD-Reporting. Damit legt die Europäische Union für rund 15.000 deutsche Unternehmen die Vorgaben fest, an denen sich ein Nachhaltigkeitsbericht künftig orientieren muss. Das Ziel: eine Vergleichbarkeit wie beim Geschäftsbericht. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Voraussetzungen für ein CSRD-Reporting aufbauen.
Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) (Timo Herold und Sebastian Pöhler, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)
Finden Sie hier mehr Informationen im Download: