Die US-Notenbank hat am 20. März 2024 beschlossen, ihr Tagesgeldzielband unverändert bei 5,25 % - 5,50 % zu belassen. Es ist der fünfte Termin in Folge, der ohne Zinsänderung endet. Die Fed bestätigte ihre „Zins-Guidance“, wonach Zinssenkungen noch nicht angemessen seien, bis mehr Zuversicht über eine nachhaltige Rückkehr zu Preisstabilität erlangt sei.
Sie hob ihre BIP-Wachstumsprojektionen für dieses und das nächste Jahr merklich an. Die neuen Leitzinsprojektionen signalisieren weiterhin Zinssenkungen um insgesamt 75 bis Ende 2024, die Leitzinsprojektion für 2025 fällt mit 3,9 % (statt 3,6 %) indes etwas höher aus als bisher.
Unsere Ersteinschätzung zum Fed-Zinsentscheid
Die Fed bleibt auf Kurs in Richtung einer Leitzinswende im laufenden Jahr. Der mit Spannung erwartete „Dot Plot“ avisiert unverändert drei Zinssenkungen bis Jahresende: Ein Signal, dass der erste Zinsschritt nach unten nicht mehr allzu weit entfernt sein dürfte. Es wäre aber noch zu früh, bereits grünes Licht zu geben, weil die jüngsten US-Inflationsdaten eine schleppendere Entspannung gezeigt haben als noch Ende letzten Jahres erhofft. Die neuerlich optimistischeren Prognosen der Fed zum US-Wachstum mahnen zudem davor, einen allzu steilen Zinsabwärtspfad zu erwarten. In Summe also eine gemischte Botschaft aus Washington.
Wann könnte eine Zinssenkung kommen?
Die FOMC-Sitzung im Juni 2024 erscheint aus heutiger Sicht als frühestmöglicher Termin für eine Zinswende. Falls die Teuerung sich fortlaufend hartnäckiger zeigen sollte als erhofft, kann sich die Wende aber auch weiter in den Sommer hinein verschieben.
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