Die EZB hat den Einlagesatz um 25 Bp. auf 3,00% gesenkt.
Zugleich hat die EZB die Projektionen des Eurosystems veröffentlicht, die erstmals auch Daten für 2027 enthalten. Inflation und BIP-Wachstum werden etwas niedriger gesehen als in den September Projektionen.
Unsere Ersteinschätzung zur heutigen EZB-Zinssenkung
Die wichtigste Botschaft heute: Die Geldpolitik ist nicht mehr restriktiv. Anders gewendet: Wenn die EZB nun weiter senken will, wird sie gute Gründe angeben müssen. Die etwas schwächeren Projektionen sind vielleicht ein Schritt in diese Richtung, aber vom Niveau her eigentlich geben sie erst einmal nicht viel her für eine weitere Lockerung: Im kommenden Jahr soll das BIP-Wachstum steigen und die Inflation ungefähr auf dem aktuellen Niveau nahe 2% bleiben. Käme es so, dann wäre nicht mehr viel Luft für Zinssenkungen. Das ist aber vor dem Hintergrund der aktuellen Daten fraglich. Der EZB-Rat weiß das ja heute eigentlich schon, denn er erwartet den leichten Aufschwung im Euroraum unter der Prämisse, dass Spannungen im internationalen Handel ausbleiben. Nun zeichnet sich aber mit Blick in Richtung Washington ab, dass dies nicht der Fall sein wird. Daher wird den Projektionen keine allzu lange Lebensdauer beschieden sein. Die Kommunikation der EZB ist an dieser Stelle zumindest etwas unglücklich. Für die erste Ratssitzung im kommenden Jahr rechnen wir weiterhin mit einer erneuten Zinssenkung der EZB.