25.10.2024

Neue Maßstäbe aus Brüssel

Mit der EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie schafft Brüssel den Rahmen für Klimaneutralität bis 2050. Die Sanierungsquoten hinken aber noch hinterher.

Mann bei der Dämmung seiner Wohnung
Mann bei der Dämmung seiner Wohnung

In aller Kürze

  • Sanierungsquoten in Europa müssen sich verdreifachen
  • Die Umsetzung des ersten Etappenziels gilt es innerhalb von 4 Jahren erreichen
  • Politische Klarheit und Zuverlässigkeit ist zwingend notwendig

Wettlauf mit der Zeit

Etwa 75 % des derzeitigen Gebäudebestands in der EU werden nicht energieeffizient betrieben. Zwar ist der Kontinent bekannt für seine zahlreichen historischen Bauwerke, von denen viele zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Doch das schöne Äußere wird getrübt durch den hohen Energieverbrauch der meisten Häuser.

75 %

der Gebäude in der EU sind nicht energieeffizient

Es sind jedoch insbesondere Gebäude aus den 50er bis 70er Jahren, die schnell und in Masse hochgezogen wurden und schlechte energetische Werte aufweisen. Deutschland setzte 1977 mit der Wärmeschutzverordnung den ersten Standard für Energieeffizienz. Anlass war die damalige Ölkrise. Zuvor mussten beim Bau neuer Gebäude keinerlei Grenzwerte eingehalten werden.

Trotz vieler Fortschritte seither zählt der Gebäudesektor zu den energieintensivsten Sektoren. Auf ihn entfällt mehr als ein Drittel der CO2-Emissionen.

Um bis 2050 die Klimaneutralität in Europa erreichen zu können, trat im Mai 2024 ein wichtiger Baustein, die EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie, in Kraft. Die Mitgliedsstaaten haben bis 2026 Zeit, sie in nationale Gesetze zu gießen. Erste Einsparziele müssen jedoch bereits 2030 erreicht sein. Ein Wettlauf mit der Zeit!