StandorteDie Exporte zogen im Oktober um 12,7 % (Y-Y) an, der stärkste Anstieg seit März 2023.
Gleichzeitig setzten die Einfuhren mit einem stärker als erwarteten Minus von 2,3 % ihren Schwächetrend fort und gingen so stark zurück wie seit Februar diesen Jahres nicht mehr.
Der Handelsbilanzüberschuss stieg angesichts dessen von zuvor USD 82 Mrd. auf nunmehr USD 96 Mrd.
Unsere Einschätzung zum chinesischen Außenhandel
Der deutliche Anstieg der Exporte bestätigt den starken Einfluss der widrigen Wetterbedingungen im Monat zuvor und nunmehr stattfindender Nachholeffekte. Zudem ist die Exportdynamik im Oktober tendenziell stark durch Bestellungen für die Weihnachtssaison geprägt. Die nunmehrigen Daten sind aber angesichts der erneuten Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten nur mehr wenig aussagekräftig für die künftige Entwicklung. Sollte Trump seine Androhung von Zöllen in Höhe von 60 % auf chinesische Importe wahr machen, würden die Ausfuhren Chinas in die USA voraussichtlich um mehr als 90 % einbrechen. Unter der Annahme von Gegenmaßnahmen Chinas in ähnlichem Ausmaß könnte der Handel zwischen den beiden Staaten sogar zur Gänze zum Erliegen kommen. Vorstellbar wäre auch, dass – ähnlich wie in Trumps erster Amtszeit – die Androhung von hohen Zöllen nur als Druckmittel in Verhandlungen zu einem neuen Handelspakt dient. Wie auch immer sich eine zweite Amtszeit Trumps konkret gestalten wird, für China und den Welthandel insgesamt stehen die Zeichen aus heutiger Sicht eher auf Sturm.
