Das Statistische Bundesamt vermeldete soeben, dass die Preise für Wohnimmobilien im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 % gestiegen sind. Der Anstieg war etwas schwächer als im zweiten Quartal 2024 (+1,5 %). Die Preise liegen noch um 0,7 % niedriger als im Vorjahresquartal.
Unsere Ersteinschätzung zu den deutschen Wohnimmobilienpreisen
Die Preise für Wohnimmobilien haben die Talsohle durchschritten. Die Vorzeichen für den Wohnimmobilienmarkt bleiben positiv: Die Wohnraumknappheit ist weiterhin ausgeprägt und die gesunkenen Hypothekenzinsen machen Wohneigentum erschwinglicher. Auch die gestiegenen Löhne helfen. Wir erwarten für 2025 einen Preisanstieg von 4 %. Das ist mehr als die Inflation, es ist aber kein Vergleich zu den Boom-Jahren im vergangenen Jahrzehnt.
Der Wohnungsmarkt ist angespannt. Schnelle Erleichterung ist nicht in Sicht, da der Neubau darbt. Weiter verschärfen wird sich die Lage aber wohl auch nicht, denn das Bevölkerungswachstum ist 2024 fast zum Erliegen gekommen. Die politischen Parteien sind mehr und mehr bestrebt, den Zuzug von Geflüchteten zu reduzieren. Der politisch gewollte Zuzug ausländischer Fachkräfte dürfte ebenfalls gering ausfallen. Das liegt an der schwachen deutschen Konjunktur, aber nicht nur daran. Weitere Faktoren wie überlastete Ausländerbehörden, brüchige Infrastruktur, unübersichtliche Bürokratie oder auch die „Willkommenskultur“ in Deutschland tragen Umfragen zufolge dazu bei, dass Deutschland von den Expats deutlich negativer eingeschätzt wird als noch vor zehn Jahren.