Die BoJ hat ihre Overnight Rate bei 0,25 % belassen. Es gab eine Gegenstimme zugunsten einer Anhebung auf 0,50 %.
Unsere Ersteinschätzung zum BoJ-Zinsentscheid
Der Ausgang der heutigen Zinsentscheidung war unter Ökonomen umstritten. Das japanische BIP-Wachstum hatte sich im dritten Quartal mit +0,3 % (Q-Q) immerhin etwas erholt gezeigt und der Anstieg des CPI „ex fresh food“ lag im Oktober mit 2,3 % noch immer oberhalb der Zielmarke von 2 %. Offenbar haben bei der japanischen Notenbank nun aber doch die Sorgen um Japans Wirtschaft im kommenden Jahr die Oberhand behalten und diese zum Stillhalten veranlasst. BoJ-Chef Ueda verwies zudem darauf, dass man noch wichtige Daten zur Lohnentwicklung abwarten wolle, bevor man über eine mögliche weitere Leitzinsanhebung befinden könne.
Der künftige US-Präsident Trump droht mit hohen Importzöllen auf Güter aus allen in die USA exportierenden Nationen, was auch in Japan zu einer massiven zusätzlichen Belastung für das BIP-Wachstum werden könnte. Vor dem Hintergrund einer im Trend ohnehin eher zur Schwäche neigenden Konjunktur dürfte die BoJ daher auch im kommenden Jahr allenfalls noch marginale Zinsschritte nach oben beschließen. Und dies nur dann, wenn der Yen wieder deutlicher unter Druck geraten sollte und damit die Gefahr eines signifikanten Anstiegs der „importierten Inflation“ bestünde.