Die US-Notenbank hat beschlossen, ihr Tagesgeldzielband um 25 Basispunkte auf 4,50 % - 4,75 % zu senken. Es ist die zweite Zinssenkung in Folge. Die Fed bestätigte, dass sich die Risiken für ihre geldpolitische Zielerreichung – Vollbeschäftigung und Preisstabilität – im Gleichgewicht befänden.
Ersteinschätzung zum Fed-Zinsentscheid
Die US-Notenbanker lassen es erwartungsgemäß gemächlicher angehen als zum Auftakt der Zinssenkungskampagne im September. Die US-Konjunkturdaten sind in den vergangenen Wochen zufriedenstellend ausgefallen, wiewohl der Arbeitsmarktbericht für Oktober angesichts mehrerer Verzerrungen einige Fragen offenlässt. Die Inflation bewegt sich in den USA weiterhin in die richtige Richtung, bleibt aber in wichtigen Segmenten noch immer relativ hartnäckig. Die Fed schätzt die Wirkung der Geldpolitik auf die US-Wirtschaft noch immer als deutlich restriktiv ein, d.h. sie kann einstweilen auf einem Kurs gradueller Zinssenkungen bleiben. Ob der nächste Schritt bereits im Dezember kommen wird, erachten wir allerdings keineswegs als ausgemacht. Der bevorstehende Wechsel im Weißen Haus erhöht die Risiken insbesondere für Preisstabilität auf mittlere Sicht wieder. Dies spricht einstweilen für ein sehr vorsichtiges Vortasten auf dem Zinssenkungspfad nach unten. Ab dem kommenden Frühjahr sehen wir aus diesem Grunde eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die US-Währungshüter mit der Zinssenkungskampagne für längere Zeit aussetzen müssen.