- Die Exporte legten mit einem Plus von 7,0% (Y-Y) weniger stark zu als im Monat zuvor, als ein Anstieg von 8,6% verzeichnet wurde.
- Gleichzeitig stiegen Chinas Importe im Juli mit 7,2% (Y-Y) stärker als erwartet und drehen nach einem Minus im Vormonat nun wieder ins Positive.
- Der Handelsbilanzüberschuss bleibt trotz der gestiegenen Einfuhren im vergangenen Monat mit rund $85 Mrd. weiterhin hoch.
Unsere Einschätzung
Eine Abschwächung der Exporte im Juli kommt angesichts der starken Dynamik im Monat zuvor sowie des jüngst deutlichen Rücklaufs der Vorlaufindikatoren für die Industrie (Caixin PMI & offizieller PMI unter der Expansionsschwelle von 50) nicht ganz überraschend. Dabei zeigen sich auch klare regionale Unterschiede. Während die Ausfuhren in Richtung Europa und USA weiterhin robustes Wachstum aufwiesen, war die Dynamik der Ausfuhren in den asiatischen Raum schwächer als zuletzt. Die regionale Divergenz ist insofern kein gutes Zeichen, als dass westliche Industrieländer ohnehin mit Sorge auf die chinesische Exportentwicklung blicken und mit Handelsrestriktionen reagieren, während gleichzeitig immer mehr Schwellenländer zu ähnlichen Maßnahmen greifen. Erst über Nacht meldete das indonesische Finanzministerium die Wiedereinfuhr von Zöllen auf eine Reihe von Textilprodukten zum Schutz des heimischen Gewerbes, welches sich v.a. durch chinesische Importe zunehmend unter Druck gesetzt fühlt. Den Anstieg der Importe sollte man vorerst nicht überbewerten. Zwar könnte dies ein erstes Zeichen sein, dass sich die Inlandsnachfrage von ihrer Schwäche zu erholen beginnt, aber der Trend muss sich erst noch in weiteren Daten zeigen.