02.09.2024

China - Einkaufsmanagerindizes der Industrie August 2024

Ersteinschätzung

  • Der heute veröffentliche, privat erhobene Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe signalisiert nach einem Rückgang im Juli auf 49,8 nunmehr wieder leichte Expansion. Der Index stieg für den Monat August auf 50,4 und schlug damit die Konsensschätzung von 50,0.
  • Der staatlich erhobene PMI für die verarbeitende Industrie zeigte letzte Woche nach Angaben der nationalen Statistikbehörde hingegen eine weitere Abkühlung auf 49,1 (nach 49,4 im Juli).

Unsere Einschätzung

Der Gegenwind für die derzeit wichtigste Wachstumsstütze der chinesischen Wirtschaft nimmt zu. Der staatliche Einkaufsmanagerindex befindet sich nun bereits den vierten Monat in Folge im Kontraktionsbereich. Zwar waren laut Statistikbehörde u.a. Wettereinflüsse für den stärker als erwarteten Rückgang verantwortlich, aber die anhaltende Schwäche ist auch Zeichen einer zurückgehenden Dynamik bei der Inlandsnachfrage. Zu dem schwachen Momentum trägt sicherlich auch die bisher eher restriktive Fiskalpolitik bei. In den ersten sieben Monaten des Jahres wurde trotz der wirtschaftlichen Probleme des Landes weniger als die Hälfte der für 2024 budgetierten staatlichen Ausgaben auch tatsächlich getätigt. Ein Grund dafür ist die Zurückhaltung der Lokalregierungen, deren fiskalpolitischer Spielraum stark unter der Krise am Immobilienmarkt leidet. Der Anstieg des stärker exportorientierten Caixin PMI ist dabei kein Grund zur Euphorie. Zwar konnte eine Steigerung bei den Auftragseingängen sowie der Produktion verzeichnet werden, dies ist aber wahrscheinlich auf Vorzieheffekte angesichts des schwieriger werdenden internationalen Umfelds zurückzuführen. Erst letzte Woche verkündete die kanadische Regierung neue Zölle auf chinesische Aluminiumprodukte, Stahl und Elektroautos von bis zu 100 %. Und auch die herannahenden Präsidentschaftswahlen in den USA dürften für die chinesische Exportwirtschaft nichts Gutes verheißen.