Die Bundesfinanzagentur plant für 2025 mit Anleiheplatzierungen in Höhe von ca. 380 Mrd. EUR (via Auktionen), zzgl. zweier Syndikate voraussichtlich rund 390 Mrd. EUR. Dies läuft auf ein Minus von 11 % gegenüber 2024 (440 Mrd. EUR) hinaus, der zweite deutliche Rückgang in Folge. Gekürzt werden v.a. Emissionen am Geldmarkt.
Unsere Ersteinschätzung zur Emissionsplanung des deutschen Staates am Anleihemarkt
Der deutsche Staat will sich im kommenden Jahr so wenig Geld bei Investoren leihen wie zuletzt vor Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Demnach würde das Emissionsvolumen das zweite Jahr in Folge um einen zweistelligen Prozentsatz fallen, ein Rückgang um mehr als ein Fünftel gegenüber dem Rekordemissionsjahr 2023. Relativ stabil bleibt dabei das Emissionsvolumen längerlaufender Bundeswertpapiere am Kapitalmarkt (inkl. grüner Anleihen), denn hier beträgt das Minus voraussichtlich nur rund 4 % ggü. 2024. Der Angebotsdruck in diesem Segment ist wichtig für die Preis- und Renditeentwicklung am Staatsanleihemarkt. Da die EZB ihre Anleihekäufe, d.h. auch die Reinvestitionen, im kommenden Jahr vollständig einstellt, dürfte das „freie“ Angebot an deutschen Bundesanleihen dennoch steigen.
Die Emissionsplanung ist dieses Mal überdies noch mehr als sonst als „vorläufig“ zu bezeichnen, da die gescheiterte Ampel-Regierung keinen ordentlichen Haushalt für 2025 mehr zustande gebracht hat. Von den politischen Plänen der künftigen Bundesregierung dürfte es somit abhängen, inwieweit auch die Emissionsplanung Bestand hat. Sollte die künftige Regierung mit mehr Schulden planen, dürften eventuelle zusätzliche Finanzbedarfe vermutlich zunächst bevorzugt am Geldmarkt gedeckt werden. Hier hat man durch die geplante starke Verringerung der Emissionsvolumina einen gewissen Puffer zur Oberseite geschaffen.