13.12.2024

Gold: Preisentwicklung und Prognose 2025

Alle Infos zur Preisentwicklung von Gold. Lesen Sie hier die Prognosen unserer Experten für 2025.

Mehrere Goldtafeln gestapelt
Mehrere Goldtafeln gestapelt

Wie entwickelt sich der Goldpreis 2024?

Der Goldpreis hat im Oktober 2024 mit 2.790 USD einen neuen Rekord aufgestellt. Die Feinunze war mit rund 2.060 USD ins Jahr gestartet – insofern konnten sich alle Gold-Bullen über eine beachtliche Performance im Jahr 2024 freuen.

2790 USD

Gold erreicht Ende Oktober Rekordniveau

Gold erreicht Ende Oktober Rekordniveau

Goldpreis erreicht Ende Oktober 2024 Rekordniveau
Quelle: LSEG, LBBW Research

Vier Gründe für die Gold-Hausse

Vier wichtige Faktoren brachten in den vergangenen Monaten Rückenwind für das Edelmetall. Zum einen bewirkten die anhaltenden Spannungen in Nahost und der andauernde Krieg in der Ukraine einmal mehr, dass die Funktion von Gold als sicherer Hafen in Krisenzeiten gefragt blieb. Zum zweiten leiteten die Fed und die EZB die Zinswende ein. Mit niedrigeren Zinsen fallen die Opportunitätskosten bei Edelmetallen, die eben keine Zins- oder Dividendenerträge liefern. Drittens haben Spekulanten mehr und mehr auf Gold gesetzt. Die von der CFTC veröffentlichte spekulative Netto-Long-Position für den Goldmarkt (Summe aller Long-Positionen abzüglich Summe aller Short-Positionen von Akteuren am Terminmarkt, die unter die Rubrik „Managed Money“ fallen) stieg von Mitte Februar bis Ende September 2024 um fast 210.000 Kontrakte. Das entspricht einem Volumen von mehr als 50 Mrd. USD. Mit fast 255.000 Kontrakten erreichte die Netto-Long-Position Ende September zudem den höchsten Stand seit vier Jahren. Der stärkste Impuls für steigende Goldpreise dürfte damit vom Terminmarkt gekommen sein. Last but not least tendierte viertens von Mitte Februar bis Ende September 2024 auch der US-Dollar schwächer. Der Euro etwa legte in diesem Zeitraum von 1,07 USD auf 1,12 USD zu. Die US-Präsidentschaftswahl Anfang November hat jedoch die bullishe Stimmung am Goldmarkt beeinträchtigt. Mit der neuen US-Regierung könnten die Zinssenkungen der Fed ins Stocken geraten, die Verschuldung dürfte steigen und die Renditen von US-Treasuries auf einem relativ hohen Niveau bleiben. Am Devisenmarkt hat der US-Dollar bereits reagiert und deutlich aufgewertet.

Spekulanten hieven Goldpreis nach oben

Spekulanten hieven Goldpreis nach oben
Quelle: LSEG, LBBW Research

Gold: Angebot steigt - Nachfrage fällt

Das höhere Niveau beim Goldpreis hat Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage. Für die Goldminen wird es lukrativer, die Produktion auszuweiten. Daneben steigt für die Besitzer von Altgold, Barren oder Münzen der Anreiz, die Bestände zu verkaufen. Entsprechend legte in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 die Minenproduktion von Gold im Vergleich zu 2023 um knapp 80 t oder 3 % zu. Das Recycling von Altgold stieg sogar um 84 t oder gut 9 %.

Auf der anderen Seite hinterlässt das gestiegene Preisniveau bei der Goldnachfrage deutliche Bremsspuren. So brach die Schmucknachfrage in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 um fast 280 t oder 17 % gegenüber 2023 ein. Die Käufe von Münzen und Barren lagen um 15 t oder knapp 2 % niedriger als im Vorjahr. Und selbst die Notenbanken stocken ihre Goldbestände offenbar nicht bei jedem Preis auf. Erwarben sie von Januar bis September 2023 noch 833 t Gold, lag das Volumen im selben Zeitraum des Jahres 2024 nur noch bei 693 t. Das entspricht einem Minus von 140 t oder fast 17 %. Auch die physisch hinterlegten Gold-ETCs waren 2024 nicht in Kauflaune. Bis Anfang Dezember trennten sie sich von Beständen in Höhe von über 75 t.

Für das Gesamtjahr 2024 rechnen wir bei der Minenproduktion mit einem Anstieg von 2,6 % gegenüber dem Vorjahr und beim Altgold-Recycling mit einem Plus von 7,3 %. Das gesamte Goldangebot dürfte damit gegenüber 2023 um rund 100 t auf etwa 5.050 t ansteigen. Bei der Goldnachfrage wird das industrielle Interesse zwar zulegen, zudem werden die ETCs weniger Gold verkaufen als noch 2023; bei der wichtigen Schmucknachfrage erwarten wir jedoch gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 6,5 %, bei den Notenbankkäufen dürfte der Rückgang 16,6 % betragen, und Münzen und Barren werden mit minus 2,2 % wohl ebenfalls weniger gefragt sein. Die gesamte Goldnachfrage dürfte damit um rund 140 t auf 4.340 t sinken. Ein Teil des daraus resultierenden sehr hohen Angebotsüberschusses von mehr als 700 t dürfte zwar durch nicht erfasste OTC-Geschäfte („Over-The-Counter“) kompensiert werden – dennoch spricht diese Angebots-/Nachfragerelation für einen hohen Angebotsüberschuss und ein baldiges Ende der Gold-Hausse.

Goldpreis: Prognose 2025

  • Aktuell 2639 USD
  • Q1 2025 2600 USD
  • Q2 2025 2500 USD
  • Q4 2025 2400 USD

Prognose Gold (in USD)

Quelle: LBBW Research

Wie entwickelt sich der Goldpreis 2025?

Eine ganze Reihe von Faktoren spricht dafür, dass die Gold-Hausse im kommenden Jahr auslaufen wird: Insbesondere der hohe Angebotsüberschuss am Goldmarkt, das voraussichtliche Stocken bei den Zinssenkungen der Fed und eine wahrscheinliche Aufwertung des US-Dollars. Auch von den Gold-ETCs sind keine Impulse zu erwarten. Sobald also die Spekulanten ihre immer noch sehr hohen Wetten auf weiter steigende Goldpreise auflösen, dürfte die Gold-Rally Geschichte sein. Wir rechnen für Ende 2025 mit Preisen von 2.400 USD pro Feinunze Gold.

Rohstoffe 2025: Unsicherheit an vielen Märkten

Wie entwickeln sich die Rohstoffmärkte? Und wie der Preis von Emissionsrechten? Die Analysten des LBBW Research gucken genau hin. Lesen Sie jetzt die neue Quartalsstudie "Commodities Quarterly" zu Energie, Metallen, CO2-Preisen & mehr:

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